Behavioral Finance: Wie Emotionen die Renditen beeinflussen

Was viele nicht wissen: Das Bonmot ist wissenschaftlich belegt. Die Wissenschaft, die Anlegerverhalten und die Psychologie der Märkte untersucht, heißt Behavioral Finance und wird auch von vielen professionellen Asset Managern in ihren Portfolios berücksichtigt.

Denn ein Profi muss die typischen Fehler eines Amateures vermeiden können. So zeigt die Auswertung von vielen Millionen Aktiendeals einzelner Privatanleger: Private wollen ihre Verluste bei fallenden Kursen begrenzen – und schichten ihr Kapital dabei oft solange von einem Titel, der stark verloren hat, auf ein anderes Wertpapier um, bis es ganz dahin ist. Und auch bei einem anschließenden „Rebound“, sprich einer Erholung der Märkte, sind sie nicht dabei. Die Studien belegen: Kleinanleger, die Aktien im Depot gegen andere austauschen, wären meistens mit ihren ursprünglichen Positionen besser gefahren. Ein typischer Anlegerfehler ist auch, Informationen falsch zu interpretieren. Denn an der Börse kommt man allein mit den vier Grundrechnungsarten nicht weit. Dort braucht man topaktuelle Informationen und höhere Mathematik von der Statistik bis zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und ein Gespür für die Marktteilnehmer.

Behavioral Finance erklärt auch, wie Blasen entstehen und warum sie platzen: Schuld sind oft Käufer oder Verkäufer, die wie die Lemminge folgen und immer brav in eine Richtung mitmarschieren – bis zum Abgrund. Profis lassen sich von Trends und Schlagzeilen hingegen nicht so leicht beeinflussen und orientieren sich darüber hinaus an fundamentalen Werten. Sie nutzen die niedrigen Kurse oft zum Einstieg und profitieren auf diese Weise langfristig von ihren antizyklischen Transaktionen. „Einen kühlen Kopf bewahren“ ist zwar keine Börsenweisheit – doch Emotionen sind auch beim Investment nicht immer ein guter Ratgeber.

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