Marina von Zeppelin plädiert für das Gleichgewicht männlicher und weiblicher Prinzipien
Albstadt/Sauldorf, 21.05.2012
von Holger Much
„FrauenRaum-Träume – Westliche Feng Shui-Psychologie“ nennt Marina von Zeppelin ihr neues Buch. Denn wir alle, um die Grundaussage des Buches auf einen sehr verkürzten Nenner zu bringen, wohnen in einem von 5000 Jahre Patriarchat geprägten Umfeld.
Die Vorstellungen, wie Architektur und das Wohnen an sich zu funktionieren habe, sind männlich geprägt. Wie würden wir denn Bauen und Wohnen, wenn das Weibliche mehr Einfluss hätte? fragt die Autorin und liefert in ihrem ersten Buch selbstverständlich gleich Möglichkeiten, eher weiblich geprägte „Wohlfühlräume“ zu schaffen.
Die 47-Jährige erblickte das Licht der Welt in Onstmettingen als Marina Schöllkopf und verdiente ihre ersten Sporen als Bauzeichnerin unter Baubürgermeister Norbert Czernoch. Als selbstständige, staatlich geprüfte Bautechnikerin, die das Handwerk von der Pike auf gelernt hat, lagen ihr jedoch auch Themen wie Baubiologie oder Ganzheitlichkeit am Herzen.
Die kantig-eckig-lineare Tradition männlich geprägter Architektur steht aber manchen Grundsätzen von Lehren wie Feng-Shui entgegen. Wie sowohl der Fachmann als auch der Laie ein harmonisches Wohnklima schaffen kann, indem männliche und weibliche Gestaltungsprinzipien sich die Waage halten, legt Marina von Zeppelin dar. Und sie rät, unserer Intuition zu vertrauen: „Verlasst Euch auf euer Bauchgefühl.“
Marina von Zeppelin gibt Seminare, arbeitet als Beraterin und Ausbilderin in Sachen Feng Shui und Baubiologie und ist Mitbegründerin des „Ausbildungszentrums für ganzheitliches Bauen, Wohnen und Lebensgesundheit“ bei Meßkirch.
Runde Formen bringen weibliche Harmonie ins Wohnumfeld
Weibliche Ästhetik: In jedem Klischee steckt ein Körnchen Wahrheit, sagt Marina von Zeppelin. Und so sind es eher die Kanten und Ecken, die als männlich-geprägt gelten, während runde Formen, Wellen oder warme Farben beim Bauen selten – und eher weiblich definiert sind. Hundertwasser-Häuser, sagt die Autorin, seien natürlich hervorragende Yin-Yang-Häuser.
Land des Lächelns: Apropos Yin-Yang – auch die asiatische Harmonielehre Feng-Shui ist seit Jahren „in“ und in vieler Munde. Doch bei uns oft total verfälscht. Marina von Zeppelin hat selbst mit chinesischen Fachleuten gesprochen und von ihnen gelernt. Und die lächeln oft nur sanft darüber, was in Europa als „Feng Shui“ verkauft wird.