Anleitung zum Glücklichsein

Abgrnde, Schwchen und Defekte der Seele - all das stand jahrzehntelang im Mittelpunkt der Psychologie. Schluss damit, forderte dann 1999 der amerikanische Depressionsforscher Marin Seligman und stellte fest: Wer keine Depressionen hat, ist deswegen nicht automatisch glcklich.

Angelika Pauw (Mitte) organisierte den 1. Ulmer Glckstag, zu dem auch Yoga gehrte.

Foto: Matthias Kessler

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Angelika Pauw (Mitte) organisierte den 1. Ulmer Glckstag, zu dem auch Yoga gehrte. 

Seitdem widmet sich die so genannte Positive Psychologie den Strken des menschlichen Gemts und behauptet: Glck ist erlernbar. Wer seine Strken strkt, positiv denkt, lebt zufriedener und arbeitet besser.

Diese Botschaft ist dank der langjhrigen Fitness- und Personaltrainerin Angelika Pauw nun auch in Ulm angekommen. Wenngleich, wie sie erkannt hat: "Das Thema Glck hier ist eine zhe Angelegenheit." Trotzdem habe sie den Mut aufgebracht, brigens einer ihrer Strken, hier in Ulm einen Glckstag abzuhalten. Dieser Mut wurde belohnt, denn so wenige sind es gar nicht gewesen, die gestern bei ihrer "1. Ulmer Glckswerkstatt" unter dem Motto "Aufblhen statt Ausbrennen" das groe Experiment wagten und eine leise Ahnung bekamen: Wie wre mein Leben, wenn ich glcklicher wre?

Neben Detox-Tees, einem Workshop in veganer Ernhrung, Yoga und Lauftraining gab es Vortrge, bei denen die Teilnehmer das Werkzeug fr ihr knftiges Glck in die Hand bekamen. Etwa von dem querschnittsgelhmten mehrfachen Goldmedaillengewinner der Paralympics, Errol Marklein, der darber sprach, wie man Herausforderungen meistert: "Mit viel Willen, sich trotz Schwierigkeiten neu aufzustellen und zu motivieren", fasste es ein Zuhrer zusammen.

Und es ging natrlich um die fnf Sulen des Glcks von Marin Seligman, ber die Angelika Pauw referierte und die da sind: 1. Positive Gefhle, 2. vlliges Versinken in eine Ttigkeit wie Lesen, 3. Sinnhaftigkeit (was ich tue, ist wichtig, findet etwa die Putzfrau in einer Klinik), 4. positive Beziehungen und 5. Leistung, bei der eher der Prozess als das Ergebnis zhlt.

Die Theorie lsst sich schnell ins Praktische umsetzen und soll prventiv wirken. Eine bung: Man schreibt auf, welche positiven Dinge man tagsber erlebt hat. Das helfe, den Eindruck zu vermeiden, man fhre ein mieses Dasein, sagt Pauw, die in der Anwendung der Positiven Psychologie ausgebildet ist. So tritt das Negative in den Hintergrund. Aber das bedeutet noch lange nicht, beruhigt sie, "dass man mit einem debilen Dauergrinsen herumluft".

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