Abschied von einem Vordenker

Stuttgart/Zürich. Der deutsche Psychoanalytiker und Buchautor Arno Gruen ist im Alter von 92 Jahren gestorben. Wie sein Verlag Klett-Cotta mitteilte, starb er am 20. Oktober in Zürich. Der Wissenschaftler beschäftigte sich vor allem mit den psychologischen Ursachen für Gewalt und Fremdenhass sowie mit den Voraussetzungen für Autoritätsgläubigkeit und Demokratie.

Für sein Werk „Der Fremde in uns“ erhielt Gruen 2001 den Geschwister-Scholl-Preis. „Ich möchte Mut machen für das tägliche Engagement“, schrieb Gruen in seinem Buch „Der Fremde in uns“. Die zerstörerischen Seiten eines jeden sollten zurückgedrängt werden, damit Fremdenhass der Vergangenheit angehöre. Zuletzt erschien sein Buch „Wider den Terrorismus“.

Gruen wurde 1923 in Berlin geboren, 1936 emigrierte er mit seiner jüdischen Familie in die USA. Nach einem Psychologie-Studium leitete er ab 1954 die Kinderpsychologie einer Klinik in Harlem, New York. Seit 1979 lebte und praktizierte Arno Gruen in der Schweiz.

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