02.04.2012 - (idw) Universitt Mannheim

Noch bis zum 4. April 2012 diskutieren mehr als 900 internationale Psychologinnen und Psychologen experimentelle Forschungsbeitrge aus der Grundlagenforschung und angewandten Fachgebieten
Wie kommt es, dass Hndler und Kufer hufig eine sehr unterschiedliche Wahrnehmung des Wertes einer Ware haben? Warum machen wir hufig Plne (z.B.: ab nchster Woche gehe ich Joggen), die wir dann doch nicht umsetzen? Wie lst Sprache beim Hrer die Bildung von Stereotypen aus? Und wieso glauben wir im Nachhinein immer, es eigentlich vorher schon gewusst zu haben?

Die Fragestellungen der 54. Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP) sind vielfltig: das gemeinsame Element ist die experimentelle Methode. Im Experiment kann der Forscher aktiv bestimmte Bedingungen variieren und dann die Auswirkung auf das Verhalten der Probanden beobachten. Dies macht die Methode besonders aussagekrftig zur Prfung von Hypothesen ber Ursachen des Verhaltens und Erlebens. Experimentell erforscht werden beispielswiese die Bereiche Sozialpsychologie, Gedchtnispsychologie, Denkpsychologie, Entscheiden und Urteilen, Wahrnehmungspsychologie, Entwicklungspsychologie, klinische Psychologie, Verkehrspsychologie und Neurowissenschaften.

Mit der naturwissenschaftlich orientierten experimentellen Methode hat sich die Psychologie Ende des 19. Jahrhunderts als eigenstndige Wissenschaft von der Philosophie abgegrenzt, die bis dahin die Psyche erforschte. In Mannheim wurde die experimentelle Psychologie von Otto Selz begrndet. Vor genau 100 Jahren verffentlichte dieser seine Schrift "ber die Gesetze des geordneten Denkverlaufes. Eine experimentelle Untersuchung". Otto Selz war 1929-1930 Rektor der Handelshochschule Mannheim, der heutigen Universitt, und ist Namensgeber des Otto-Selz-Instituts der Universitt Mannheim.

Das Mannheimer Organisationsteam, bestehend aus den Professoren Arndt Brder, Edgar Erdfelder, Benjamin E. Hilbig, Thorsten Meiser, Rdiger F. Pohl und Dagmar Stahlberg, hat erstmalig Englisch als vorrangige Tagungssprache eingefhrt und damit die Tagung so international gemacht wie nie zuvor: Aus ber 20 Lndern sind die Gste der Mannheimer Psychologen angereist.

Die Mannheimer Wissenschaftler beteiligen sich mit Beitrgen zur Urteils- und Entscheidungsforschung, Gedchtnis- und Sozialpsychologie an der Tagung. Zur Urteils- und Entscheidungsforschung gibt es in Mannheim eine Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Hier setzt man sich mit der Frage auseinander, welche Informationen der Mensch fr Entscheidungen heranzieht, wie er sie mit anderen Informationen in bereinstimmung bringt, und wie erdabei verschiedenen Wahrnehmungs- und Denkverzerrungen unterliegt, ohne es zu merken.

Die Gedchtnispsychologie erforscht die Funktionen des Lernens, Behaltens und Erinnerns. Die Sozialpsychologie erforscht den Menschen als Individuum in einem Umfeld, das durch andere Individuen, Gruppen und Institutionen geprgt ist. In den wenigsten Fllen betrifft unser Handeln nur uns selbst. Soziale Ursachen und Konsequenzen unseres Handelns sind somit fast immer vorhanden und bilden den Gegenstand der Sozialpsychologie.

Fr interessierte Laien bieten die Mannheimer Sozialpsychologen den Service "Forschung Erleben" (http://www.forschung-erleben.uni-mannheim.de). Dort finden sich interessante Forschungsergebnisse aus aller Welt verstndlich und unterhaltsam aufbereitet.

Mehr Informationen zur TeaP 2012 und das Tagungsprogramm unter http://www.teap.de

Die Tagung experimentell arbeitender Psychologen (TeaP) ist eine der bedeutendsten Fachtagungen der Psychologie in Europa. Erstmals 1959 in Marburg mit ca. 35 Teilnehmern abgehalten, hat sie sich mit heute mehr als 900 Gsten zu einer der grten jhrlichen Fachtagungen der Psychologie entwickelt.
Die Mannheimer Tagung ist mit 800 wissenschaftlichen Beitrgen (528 Vortrge, 268 Poster, 4 Mittags- und Abendvorlesungen) von Sonntag 1.4. bis Mittwoch 4.4.2012 und 900 Teilnehmern aus ber 20 Lndern, die bisher grte Tagung in dieser Reihe.

Kontakt:
Prof. Dr. Arndt Brder
Lehrstuhl fr Allgemeine Psychologie
Universitt Mannheim, Schloss, 68131 Mannheim
Telefon: 0621 / 181- 2101
Pressestelle: 0621 / 181- 1016
E-Mail: broeder@uni-mannheim.de

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