35 Studierende können es kaum erwarten

Witten.
Seit Februar mussten sie warten, nun geht’s los: Die 35 Studenten des neuen Studienganges „Psychologie und Psychotherapie“ an der Uni Witten/ Herdecke starten in ihr dreijähriges Studium.

„Ich konnte es kaum noch erwarten“, sagt Nora Baumann. Die Bewerbung mussten sie und ihre Kommilitonen schon Anfang des Jahres verschicken. Auch die Dozenten freuen sich auf neuen Aufgaben.

Überwiegend Frauen strömen aus dem Hörsaal ins Foyer der Uni. Nur drei Männer sind unter den Pionieren der Psychologie in Witten. Jonas Klingenberg ist einer von ihnen und empfindet die ungleiche Aufteilung als Herausforderung: „Das kann durchaus schwierig werden, da Männer und Frauen doch noch etwas anders denken. Trotzdem verstehen wir uns alle gut“, so der 20-Jährige.

Privileg, an der Privatuni zu studieren

Auf der Ersti-Wanderung, die ein Wochenende andauerte, lernten sich die zukünftigen Therapeuten kennen. Dass sie alle an der Privatuni studieren dürfen, sehen die Studenten als Privileg an. „Jeder musste durch das Auswahlverfahren und keiner ist hier, der es nicht wirklich will. Das ist vielleicht einer der wichtigsten Unterschiede zu einer staatlichen Uni“, meint Jonas Klingenberg. Die Erwartungen an das Studium sind bei allen ähnlich: Das Verhalten von Menschen interpretieren und im besten Falle ihnen sogar helfen zu können, das wollen die Studenten lernen.

Die Dozenten haben noch andere Vorstellungen. Eine neue Abteilung wurde extra für den Studiengang eingerichtet in der medizinischen Fakultät. Nun wollen die Lehrstuhlinhaber Martina Piefke und Ulrich Weger zeigen, dass die Uni Witten/ Herdecke mit anderen Psychologie-Studiengängen an anderen Hochschulen mithalten kann. Da „Psychologie und Psychotherapie“ als Bachelor- Studiengang in Deutschland bisher einmalig ist, stehen die Chancen gut. „Es ist wirklich spannend eine neue Abteilung von Anfang an begleiten zu dürfen. Diese Chance gibt es nur selten“, erklärt Martina Piefke. Die 47-Jährige freut sich auf die Arbeit mit den Studenten. Ihr Kollege Ulrich Weger hofft, dass die Pionierfunktion der Uni auf die Studierenden abfärbt. „Es herrscht Aufbruchstimmung in Witten. Das ist wunderbar und wir wollen Teil dessen sein“, so der 35-Jährige begeistert.

Nun geht es für Dozenten und Studenten los. Gemeinsam bestreiten sie drei Jahre, wer Therapeut werden möchte, hängt noch einen Master hinten an. Hannah Vogel (21) hat einen bestimmten Wunsch: „Ich will das erste Buch in der Hand halten. Dann weiß ich: Hey, jetzt studierst du endlich Psychologie.“

Franziska Bombach

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