XETRA-SCHLUSS/Späte Erholung lässt Dax im Plus schließen – net

Von Michael Fuchs

 

 

Berlin - Von Michael Fuchs

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Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag nach einer lustlosen Hängepartie doch noch ins Plus gedreht. Aussagen von Fed-Präsident Ben Bernanke bescherten dem Dax späte Gewinne. Er legte um 0,3 Prozent auf 6.971 Punkte zu, nachdem er vorübergehend unter 6.900 Stellen gefallen war. Die Umsätze blieben dünn, was die schnellen Richtungswechsel im Tagesverlauf förderte.

Zunächst hatte der Aktienmarkt die Entwicklung vom Vortag fortgesetzt. Der Gouverneur der regionalen Notenbank von St. Louis, James Bullard, hatte am Donnerstag die Hoffnungen auf schnelle geldpolitische Stimuli durch die US-Währungshüter als überzogen bezeichnet. Das hatte den Dax unter die 7.000er Marke gedrückt. Am späten Freitagnachmittag wurde aber eine Antwort von Fed-Chairman Ben Bernanke an Darrell Issa, ein republikanisches Mitglied des Repräsentantenhauses, bekannt. Darin verteidigte der oberste Währungshüter die bisherigen Maßnahmen der US-Notenbank zur Stützung der Konjunktur und meinte, es gebe noch Raum für weitere Aktionen. "Das stimuliert wieder Hoffnungen auf QE3", meinte ein Marktteilnehmer.

Unterstützung erhielt der DAX auch vom belgischen Geschäftsklima, das sich im August etwas besser entwickelt hat als erwartet worden war. Die Daten gelten als Indikator für den wichtigen deutschen ifo-Index und machen Hoffnung, dass dieser nicht allzu schlecht ausfallen wird.

Bei den Einzelwerten ergab sich ein klares Bild: Gefragt waren konjunkturunabhängige Titel, während die zyklischen Aktien schwächelten. "Anleger konzentrieren sich auf Titel mit hoher Dividendenrendite und nachhaltigem Cashflow: auf die Pharmawerte, Versorger, Nahrungsmittel-Aktien und defensive Chemietitel", meinte Analyst Heino Ruland von Ruland Research. An der Spitze des deutschen Aktienmarktes lagen daher Bayer, Linde und Beiersdorf, die jeweils um etwas mehr als ein Prozent zulegten.

Konjunktursensible Werte litten dagegen unter Gewinnmitnahmen. An der Spitze der Verlierer standen die Aktien von VW und ThyssenKrupp. Obwohl der Wolfsburger Autokonzern mit einem Absatzplus ins zweite Halbjahr gestartet ist, verlor die Aktie 2,2 Prozent. Bei ThyssenKrupp ging es um 1,5 Prozent nach unten. Die Aktie folgte damit den schwachen Vorgaben der europäischen Rohstoffwerte, die auch bei Salzgitter und Klöckner Co Abgaben provozierten.

Kontakt zum Autor: michel.fuchs@dowjones.com  (© Dow Jones)

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