Beim Fahren zeigten sich demnach deutliche Geschlechterrollen: So ließen im Gegenzug auch Autofahrerinnen auf einer Hauptstraße häufiger Männer aus Nebenstraßen einscheren als andere Frauen.
Die Forscher Redzo Mujcicc und Paul Frijters hatten in der australischen Stadt Brisbane fast 1000 Vorfahrtssituationen beobachtet. Bei der Studie ließen die Fahrer auf der Vorfahrtsstraße kurz vor einer Ampel oder einem Verkehrskreisel in fast 40 Prozent aller Fälle einen anderen Wagen aus einer Seitenstraße einscheren.
Männer stoppten in 42 Prozent der Situationen für einen solchen Wagen. Frauen taten dies nur zu 37 Prozent. Dieser eine Unterschied sei zwar nicht signifikant, schreiben die Forscher in ihrer Studie, die das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit veröffentlicht hat. Insgesamt gesehen sei jedoch die Wahrscheinlichkeit für zuvorkommendes Verhalten am größten, wenn ein Mann auf der Hauptstraße fährt und eine Frau aus der Seitenstraße kommt.