Ein Frühwarnsystem soll künftig dabei helfen, Amokläufe an Schulen zu verhindern.
Darmstadt (dts Nachrichtenagentur) - Das von Wissenschaftlern des Darmstädter Instituts Psychologie und Bedrohungsmanagement entwickelte Projekt wird bereits an verschiedenen deutschen Schulen ausprobiert. Lehrer könnten damit einschätzen, ob ein Schüler es mit einer Gewalttat tatsächlich ernst meine oder bloß drohe, sagte die Kriminalpsychologin Karoline Roshdi der "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitagausgabe). Das "Dynamische Risiko-Analyse-Systeme", liefere Klarheit darüber, "ob es sich um einen gefährdeten Schüler handelt".
Roshdi sagte, es gebe verschiedene Warnzeichen, die in bestimmten Kombinationen darauf hindeuteten, dass jemand bereit sei, eine Gewalttat zu begehen. Aufmerksam werden müsse man zum Beispiel, wenn Schüler Selbstmordgedanken äußerten, andere Gewalttäter als Vorbilder nennen würden oder bereits mit Waffen aufgefallen seien. Anhand eines Kataloges von 32 Fragen könnten Lehrer die Situation des jeweiligen Jugendlichen und sein Verhalten einschätzen.
"Das erleichtert auch die Entscheidung, wie man diesen Schülern helfen kann." Am Mittwoch hatte ein 13-jähriges Mädchen einen Brandanschlag auf ihr Gymnasium in Ballenstedt (Harzkreis) verübt.