Alle zwei Jahre erwacht die SNG, auch genannt Sondernauer Narrengesellschaft unter Rudelführer Helmut „Thaly“ Thalheimer aus ihrem Dornröschenschlaf und präsentiert dem Publikum ein buntes und abwechslungsreiches Programm. Das nagelneue Bürgerhaus als Ort des Faschings-Geschehens war heuer eine Premiere für die SNG.
Kein Wunder, dass dieses auch im Fokus der närrischen Darbietungen auf der Bühne stand. Marco Friedrich, Dominik Emmert und Björn Denner huldigten auf der Bühne dem neuen Klo des Bürgerhauses und dessen Fliesen, während sie sich gegenseitig bei ihrem unverrichteten „Geschäft“ aushalfen. Putzfrau Erika, urkomisch gespielt von Patrick Klödler, ergriff bei dieser Gelegenheit die Möglichkeit beim Schopfe, bei dem einen Jungen (Sebastian Reitz) zu erkunden, ob er etwas für ihre Erika ist.
Zu den Sondernauer Faschings-Urgesteinen gehört Karl-Heinz „Charly“ Streit, der gleich in mehreren Rollen dem Publikum die Lachtränen in die Augen trieb. Ob als armer Rentner, der sich eigentlich so auf die Rente gefreut hatte, sich aber vom Gegenteil überzeugen musste, ob in der „Talentshow“, wo er gemeinsam mit seinen Gleichaltrigen für Furore sorgte oder letztlich als Schauspieler, der in Thaly's Märchen die Rolle des „bösen Wolf“ spielen sollte. Gnadenlos fraß er sechs Geißlein, bis auf eines, das jedoch mithilfe einer Motorsäge wieder befreit wurde. Fast hätte die Aufführung des Märchens perfekt geklappt, hätte nur nicht immer der Jäger (Florian Hemmert) oder das „Rottkäppchen“ (Eva Rott) den reibungslosen Ablauf des Märchens gestört.
Vom hohen Norden mit dem entsprechenden Dialekt angereist kam Anette Rabenstein-Krug, die zusammen mit Caroline Borst die Vielfalt der Sondernauer Namen und jeweils deren Geschichte und Hintergründe erkundete. Ob Namen, die bei Sportvereinen „vorndran“ sind, Familien, die dafür gesorgt hatten, dass ihr Namen nicht „ausgerottet“ wird, ein Familienstamm, der die Forellen aus den Teichen „siept“ oder ein Sondernauer Bürger, der seine Frau auf der „Krenze“ aufgeschnappt hat. Nur gut, dass ein Sondernauer namens „Herbert“ nach Hamburg gezogen ist und den Schlachtplan für das Schlachthaus der Friedrich entwickelt hat.
Von Russland waren „Frau Amalia“ und „Frau Viktoria“ (Melanie Hiller und Nicole Stäblein) nach Sondernau gereist, um festzustellen, dass man bei Problemen mit dem Po nach Ägypten zum „Arschäologen“ gehen muss, bei Schwierigkeiten mit der „Bisch“ zum Psychologen und bei einem steifen Genick zu einem „Gynäkologen“.
Von einer „ganz Dollen“ (Heike Bauß) wurde Mario Weigand bei einem Blind-Date im Mühlencafé in Oberelsbach überrascht, wo man wohl den Kaffee noch selber mahlen muss. Den „Grand Prix Eurovision“ trugen auf der Sondernauer Bühne die Damen und Herren Anna Streit, Lisa Hemmert, Patrick Klödler, Selina Streichbier und Eva Rott aus.
Alles schief ging bei der Probe eines Kammerspielers, welches von Patrick Klödler und Eva Rott inszeniert wurde. Lachtränen in die Augen trieben dem Publikum wieder „Otto und Franz“ (Björn Denner und Michael Fick), die diesmal in der Hölle mitunter die wahren Hintergründe des „Grünen Klassenzimmers“ erkundeten. Von allerhand Abenteuern auf der Safari hatten Alberto Streit und Nikolai Denner zu berichten.
Ganz groß heraus kamen die Sondernauer Kinder beim Singstück „Jule wäscht sich nie“ und dem Sketch „Muttertagskuchen“, bei dem der geplante Kuchen letztendlich voll in die Hose ging.
Die „Crazzy-Girls“ sorgten bei ihrem Schwarzlicht-Showtanz schließlich für einen fulminanten Abschluss einer gelungenen Premiere im nagelneuen Bürgerhaus.
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