Neben ihrem Psychologie-Studium gibt es einen Lebensinhalt für Anna Hiegemann: den Laufsport. Im FC Stoppenberg LT findet die 19-jährige nicht nur Ausgleich zum anstrengenden Alltag, sondern hat hier auch ihre engsten Freunde. Weil die Strecke durch ihren Stadtteil führt, will Hiegemann beim Welterbelauf Zollverein am 13. September ihre besten Leistungen abrufen.
Sportlich begeistert war Anna Maria Hiegemann von klein auf: „Ich bin immer mit meinem Vater zusammen gelaufen. Obwohl ich gerade sieben war, konnte ich gut mithalten“, erinnert sich die Stoppenbergerin. Zuvor hatte Hiegemann sich an Turnen und Ballett versucht, aber keins von beidem ließ den Funken so überspringen, wie ihre ersten Lauferfahrungen beim Schulsportfest in der ersten Klasse. Schon hier hatte sie genaue Vorstellungen von ihren Leistungen.
Über Schulfreunde landete sie bald im Verein ihres Vaters, dem FC Stoppenberg Leichtathletik Team. Hier fand Anna Hiegemann stets Raum abzuschalten: „Ich musste nicht an nervige Dinge aus der Schule denken.“ Besonders das familiäre Klima ließ den Klub bald zu ihrer zweiten Heimat werden: „Die Leute im Verein sind nicht nur Sportkameraden. Ich kann mich voll auf sie verlassen“, ist sich die Psychologie-Studentin sicher.
Von der Schule auf die Strecke
Der FC Stoppenberg bietet zwar Training in allen Leichtathletikdisziplinen an, ist aber spezialisiert auf die Mittel- und Langstrecke. Hiegemann selbst favorisiert die 5.000 Meter. Neben drei Terminen pro Woche hat sie einen individuellen Trainingsplan, der für jeden Tag eine Einheit vorsieht. Häufig nutzt die 19-jährige die Zeit vor dem Frühstück, um so optimal in den Tag zu starten.
Mittlerweile nimmt Hiegemann nicht nur am Trainingsalltag des LT teil, sondern kümmert sich um ihre eigene Kinderleichtathletik-Gruppe. Zweimal pro Woche organisiert sie für die angehende Sportler von fünf bis zehn Jahren das Programm. Die rund 60 Kinder werden dabei von zwei voll ausgebildeten Kräften und zwei Assistenten betreut. In dieser Aufsichtspflicht ist es Anna Hiegemann besonders wichtig, das Leitbild ihres Vereins weiterzugeben: „Unser Ziel ist, Freude am Sport zu vermitteln! Nicht auf die Leistung, sondern auf den Spaß kommt es an.“
Unvergleichliche Emotionen
Der Welterbelauf am 13. September interessiert Anna Hiegemann besonders, weil sie viel von der Organisation mitbekommen hat. Sie freut sich auf Strecke und Austragungsort, ist aber auch gespannt aufs Sportliche: „Das Gefühl über die Ziellinie zu laufen kann man mit nichts anderem vergleichen“, schwärmt Hiegemann. Zum Welterbelauf will sie nicht bloß die Überquerung schaffen, sondern auch möglichst weit vorne im Feld liegen: „Ich habe mir das Ziel gesetzt, unter die ersten zehn zu kommen.“ Realistische Chancen hat die 19-jährige, in Essen läuft sie auf Kreisebene oben mit.