Auf Vorschlag der Fakultät für Psychologie und Bildungswissenschaften der Universität Ghent erhält in diesem Jahr Prof. Walter Lorenz, der Rektor der Freien Universität Bozen, die Ehrendoktorwürde.
Prof. Lorenz wird explizit als Pionier der vergleichenden europäischen Studien in der Sozialarbeit gewürdigt.
Die Verleihung der Ehrendoktorwürde freut Lorenz doppelt: „Einerseits ist es eine große Würdigung meiner Arbeit, aber gleichsam freut es mich für meinen Fachbereich. Die Universität Ghent ist die erste belgische Universität, die diesem Fachbereich eine Würdigung zuteil werden lässt.“
Die Sozialwissenschaften konnten erstmals durch die Bologna-Reform auch Masterprogramme anbieten, in Ghent kann das Doktorat in diesem Fachbereich erlangt werden.
„Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, die man mit der industriellen Revolution im frühen 19. Jahrhundert vergleichen könnte“, so Rektor Lorenz, „Massenmigration, kulturelle Unterschiede und die ungleiche Verteilung des Reichtums zeichnen unsere Zeit aus.“
Mit diesen Phänomenen umzugehen ist Aufgabe des Sozialwissenschaftlers. Da im Masterprogramm die verschiedenen Disziplinen zusammenfließen - von Psychologie über Pädagogik bis hin zu Sozialwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften - können an Universitäten Fachleute ausgebildet werden.
1947 in Stuttgart geboren, zog Lorenz nach seinem Studium der Theologie und Philosophie in Tübingen, Erlangen und Zürich für ein Masterstudium nach London. Dort arbeitete er von 1972 bis 1978 in der Hafengegend von London als Sozialarbeiter.
Dem folgte ein 22-jähriger Aufenthalt als Universitätsprofessor in Irland an verschiedenen Universitäten. Seit 2001 lehrt er an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen Sozialarbeit. Seit 2008 steht er der Freien Universität Bozen als Rektor vor.