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Mehr als 10'000 Ebola-Infizierte
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In Westafrika haben sich inzwischen mehr als 10'000 Menschen mit dem lebensbedrohlichen Ebola-Virus infiziert. Diese Zahl nannte die Weltgesundheitsorganisation am Samstag. Damit greift die Seuche im Krisengebiet immer rascher um sich. Auch Mali beklagt inzwischen ein erstes Todesopfer - ein aus Guinea eingereistes zweijähriges Mädchen. Die WHO befürchtet nun auch dort weitere Kranke. In den USA wurden als Konsequenz aus dem ersten Ebola-Fall in New York die Schutzmassnahmen für Reisende aus Westafrika verschärft.
Noch Anfang der Woche hatte die WHO von etwas mehr als 9000 Infizierten gesprochen, seitdem gab es einen rapiden Anstieg. Von den jetzt gemeldeten 10'141 Infizierten seien bereits 4922 gestorben, erklärte die Organisation. Damit habe auch die Zahl der Toten seit dem letzten Bericht vor vier Tagen um 200 zugenommen, hiess es weiter.
Die WHO verwies aber erneut darauf, dass die tatsächliche Zahl viel höher liegen dürfte. Denn viele Menschen in den am stärksten betroffenen Ländern Westafrikas seien entweder nicht in der Lage, medizinische Einrichtungen aufzusuchen oder sie hätten Angst davor. Zudem verfüge die WHO nicht über neue Daten aus Liberia. Allein deshalb dürfte die jetzt genannten Zahl hinter der Realität herhinken.
Strengere Quarantäneregeln in den USA
Nach dem ersten Ebola-Fall in New York verhängten der gleichnamige Bundesstaat und das benachbarte New Jersey strengere Quarantäneregeln. Jede Person, die in Liberia, Guinea und Sierra Leone Kontakt mit Ebola-Patienten oder mutmasslich Erkrankten hatte, werde bei der Ankunft automatisch 21 Tage unter Quarantäne gestellt, gab New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo bekannt. Die gleiche Verordnung erliess auch der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie.
Diese neuen Vorschriften zufolge wurden bereits auf eine Medizinerin angewandt, die am Freitag auf dem Flughafen Newark in New Jersey gelandet war und isoliert wurde. Sie hatte in Afrika mit Ebola-Patienten zu tun, zeigte jedoch keine Symptome. Am Donnerstag war in New York der 33-jährige Arzt Craig Spencer positiv auf Ebola getestet worden. Er hatte in Guinea für die Organisation Ärzte ohne Grenzen gearbeitet.
Im Bus von Guinea nach Mali gereist
Mali war das sechste Land in Westafrika, in dem Ebola auftrat. Das inzwischen verstorbene Mädchen sei mit seiner Grossmutter in Bussen von Guinea nach Mali gereist und habe dabei aus der Nase geblutet, teilte die WHO mit. Dadurch könnte das Kind viele Menschen angesteckt haben. Nach Angaben der WHO kamen das Mädchen und die Grossmutter durch mehrere Städte in Mali und verbrachten auch zwei Stunden in der Hauptstadt Bamako, bevor sie nach Kayes weiterreisten.
Zwei Impfstoffe sind nach Angaben der WHO in der Erprobung. Grössere Testreihen könnten bereits im Dezember in Westafrika beginnen, sagte WHO-Vertreterin Marie-Paule Kieny. Fünf weitere Impfmittel könnten ab März getestet werden. Allerdings dürfe man von der Behandlung keine Wunder erwarten. Die Viruserkrankung wütet seit etwa einem Jahr vor allem in Liberia, Sierra Leone und Guinea. Rund die Hälfte der Erkrankten sind gestorben. (wid/sda)
Erstellt: 25.10.2014, 12:37 Uhr
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