Psychologie
Wird es draußen wieder kälter und früher dunkel, schlägt sich das bei vielen auf die Stimmung. Herbstblues heißt das Phänomen. Experten sprechen von einer saisonal abhängigen Depression. Wie sich das Winter-Stimmungstief von einer echten Depression unterscheidet.
Die saisonal abhängige Depression (SAD, Seasonal Affective Disorder) trifft häufig junge Menschen - und häufiger Frauen als Männer. Schätzungen zufolge leiden rund 10 bis 20 Prozent der Bevölkerung unter der saisonalen Depression. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin hin.
Müdigkeit, Heißhunger
Typische Symptome sind Energielosigkeit, depressive Stimmung, Müdigkeit während des Tages, Gewichtszunahme und Heißhunger. Eine echte Depression hingegen mache sich oft durch Appetit- und Schlaflosigkeit bemerkbar, so die DGPPN.
Die saisonal abhängige Depression beginnt in der Regel im Herbst oder Winter, im Frühjahr klingen die Symptome meist wieder ab. Die Diagnose SAD wird erst gestellt, wenn das jahreszeitliche Muster über mindestens zwei Jahre besteht und keine anderen depressiven Episoden auftreten. Behandeln lässt sich die saisonale Depression mit UV-Licht und mit einer bestimmten Gruppe von Antidepressiva, den sogenannten selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern.
Tageslicht mindert das Risiko
Wer sich selten draußen aufhält, hat ein höheres Risiko, eine saisonal abhängige Depression zu bekommen. Schon eine Stunde Tageslicht täglich mindert dagegen das Risiko. Das UV-Licht hebt erwiesenermaßen die Stimmung. Die Maßnahmen gegen das Stimmungstief in der dunkeln Jahreszeit sind folglich nicht allzu kompliziert. In erster Linie helfen Sonnenlicht und frische Luft.
Mehr Tipps, die Sie sich vor der saisonalen Depression schützen, lesen Sie in der Bildergalerie.
1. Raus an die Luft
Gehen Sie möglichst oft und bei jedem Wetter nach draußen. Je heller es draußen ist, desto besser. Die Nervenbahnen der Augen signalisieren bei Helligkeit der Zirbeldrüse, weniger Melatonin zu produzieren. Und das Hormon ist der Übeltäter, der uns schlapp und müde macht.
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