In diesen Tagen sehen sich Videospiele in den USA erneut einer unschönen Hetzjagd ausgesetzt. Was per se nichts ungewöhnliches ist, bekommt durch die Tatsache, dass diese von einem renommierten Stanford-Prozessor in die Wege geleitet wurde, einen faden Beigeschmack.
Im Detail geht es hier um den Psychologie-Professor Dr. Philip Zimbardo, der 1971 mit dem so genannten Stanford-Prison-Experiment für Wirbel sorgte. In seinem aktuellen Buch “Der Niedergang der Männer” machen er und Mitautorin Nikita Duncan Videospiele und die Pornographie für den Verfall einer ganzen Generation verantwortlich, die nicht mehr in der Lage ist, sich mit realen Problemen wie Beziehungen, der Schule oder der Arbeit auseinanderzusetzen.
Als vermeintliche Beweise führt man einen Spieler an, der nach einer 50-stündigen “StarCraft 2″-Session in einem Internet-Café verstarb. Geschmacklos: Man ist sich nicht einmal zu schade, mit Anders Behring Breivik einen Massenmörder, der seine Freizeit mit “Call of Duty” und “World of Warcraft” verbrachte, zum Untermauern der eigenen Thesen heranzuziehen.
“Insbesondere in der sozialen Isolation nehmen Videospiele und die Pornographie im Internet einen viel zu hohen Stellenwert ein und sorgen dafür, dass andere Aktivitäten wie der Sport, soziale Kontakte oder das Verbringen von Zeit mit Mentoren und Vorbildern der älteren Generation vernachlässigt werden”, so Duncan.
