Es sind meist negative, defizitäre Ausgangslagen, die für unseren Auftrag und unseren Auftritt sorgen. Wie passt das zur Positiven Psychologie? Wenn jemand schon glücklich ist, ist er doch zufrieden. Er ist satt und neigt dazu anzusetzen. Was will er mehr? Wenn man es sich in der Komfortzone gemütlich gemacht, bewegt das niemanden. Und es geht auch historisch gesehen nicht auf: Welche Umwälzung, welche Revolution in der Gesellschaft wurde aus Zufriedenheit heraus vollzogen? Keine.
Im Gegenteil: Menschen (zum Beispiel Flüchtlinge) erleiden Leid und setzen sich dann in Bewegung. Niemand kündigt, weil es ihm zu gut geht, sondern weil es ihm an seinem Arbeitsplatz schlecht geht und nicht (mehr) gefällt. Menschen, denen es zu gut geht, fangen an, ihren Besitzstand zu wahren und schotten sich ab. Sie sind zufrieden mit sich selbst und verwöhnt mit den Errungenschaften der Vergangenheit. Das bringt keine guten Charaktere hervor. Ich denke, wir müssen das beachten, wenn wir Leute coachen.