„Ich glaube nicht, dass wir bei Eric viel Aufbauarbeit leisten müssen. Er steckt so etwas weg“, sagte Weinbuch. Björn Kircheisen, der Frenzel Bronze vor der Nase weggeschnappt hatte, sah auch keinen Anlass zur Panik. „Um ihn muss man sich keine Sorgen machen. Der weiß, dass er noch seine Medaille auf der Großschanze holt“, sagte er. Doch ganz so leicht steckte der Weltmeister von 2011 den Rückschlag eben doch nicht weg. Frenzel verschanzte sich auf seinem Zimmer im Mannschaftsquartier.
Nicht mal gute Freunde erreichten den Sachsen, dessen große Erwartungen sich in einem packenden Finish nicht erfüllt hatten. Und nicht nur Frenzel benötigte Zuspruch. Tino Edelmann und Johannes Rydzek waren beim Springen Opfer des verkürzten Anlaufes und der sich ändernden Windbedingungen geworden und in der Loipe anschließend chancenlos. Als Motivation für die Mannschaftsentscheidung, in der nach 26 Jahren nun endlich wieder einmal die Goldmedaille nach Deutschland geholt werden soll, konnten die Ergebnisse jenseits des 20. Platzes nicht dienen.
Rydzek kostete der schwache Auftritt mit Rang 30 sogar den Platz im Team, den er an Fabian Rießle abtreten musste. Der 22-Jährige aus Breitnau, der 24. geworden war, erhielt am Samstag von Weinbuch den Vorzug vor dem Oberstdorfer. „Es muss unser Anspruch sein, es nun endlich zu packen“, sagte der Bundestrainer. Doch nach dem nicht wirklich gelungenen Einzelwettbewerb geht das Bangen wieder los; und die Angst, dass es erneut „nur“ Silber werden könnte, ist groß. Vor zwei Jahren schnappte Österreich den Deutschen im Endspurt knapp die Goldmedaille weg. Noch einmal will vor allem Eric Frenzel das nicht erleben. dpa