„Ich brauche keinen, der sagt, dass wir ja noch so und so viele Spiele haben. Wir haben keine Sekunde zu verlieren!“
Hoffenheims neuer Trainer Marco Kurz (43) lässt keinen Zweifel an der dramatischen Lage: „Wir haben großen Abstand zu den Nichtabstiegsplätzen. Wir dürfen die Augen nicht verschließen, müssen uns der Situation stellen und die heißt Klassenerhalt.“
So will Kurz Hoffenheim retten: Mit Psychologie, besserer Abwehr und mehr Sicherheit.
Als Schwächen sieht er die vielen Gegentore (41), fehlende Sicherheit und mangelnde Konstanz. Und ein psychisches Problem. Kurz: „Da ist eine Leere. Deshalb wird das psychische Moment groß geschrieben. Da müssen wir zulegen, da tut jedes Erfolgserlebnis gut.“
Sein Plan: „Ich will den Spielern sagen, was ihre Aufgabe als Innenverteidiger oder Außenstürmer ist. Ich will sie hinführen, damit sie im Spiel Klarheit haben. Ich will ihnen Hilfestellung geben, damit sie wissen, was sie in jeder Situation zu tun haben. Ich will ihnen das Gefühl für kurze Räume und aggressives Spiel geben.“ Und er will aus dem Haufen eine Mannschaft machen: „Wir müssen eine Gemeinschaft entwickeln. In der Mannschaft, im Verein und mit den Fans.“
Seine Voraussetzung: „Eine Mannschaft mit Leidenschaft.“ Er bezieht die Trainer ein: „Wir leben das vor, werden rund um die Uhr alles dafür tun. Die Rückrunde ist mit viel Druck behaftet. Wir müssen härter, besser und konstruktiver arbeiten als andere.“
Langfristig plant er, das Projekt Hoffenheim wieder in die richtige Spur bringen. Er weiß aber: „Unsere kurzfristige Aufgabe steht kontrovers dazu.“ Jetzt gilt’s erst mal hinten dicht zu machen. Kurz: „Kompaktheit bedeutet aber nicht defensiver Fußball. Wir müssen auch offensiv spielen, um Spiele zu gewinnen.“ Sein Appell: „Zu sagen, wir haben mehr Qualität und Potenzial ist schön und gut. Aber wir müssen es auch nachweisen!“