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Schweizer Ärzte röntgen zu viel

Röntgenstrahlen sind krebsfördernd und sollten deshalb nur dort eingesetzt werden, wo sie wirklich nötig sind. Das Bundesamt für Gesundheit will deshalb den Spitälern genauer auf die Finger schauen.

Bei Verdacht auf einen Knochenbruch braucht es ein Röntgenbild: Ein Mann mit gebrochenem Unterschenkel im Spital Val Müstair. (17. Februar 2012)

Bei Verdacht auf einen Knochenbruch braucht es ein Röntgenbild: Ein Mann mit gebrochenem Unterschenkel im Spital Val Müstair. (17. Februar 2012)
Bild: Keystone

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In der Schweiz werde zu viel geröntgt, sagt Philipp Trueb, Sektionsleiter Strahlenschutz im Bundesamt für Gesundheit der «Schweiz am Sonntag». «Studien besagen, dass 20 bis 30 Prozent der Röntgenuntersuchungen unnötig sind. Das ist zu vermeiden, weil Röntgenstrahlen krebsfördernd sind.»

Jetzt gibt das Bundesamt Gegensteuer. Bisher hat es nur kontrolliert, ob die radiologischen Aufnahmen optimal durchgeführt werden. Neu will es auch überprüfen, ob sie überhaupt gerechtfertigt sind. Zu diesem Zweck hat es letztes Jahr eine Arbeitsgruppe eingesetzt, dem Vertreter von Ärzten, Spitälern und Krankenkassen angehören.

Sie hat beschlossen, dass die Spitäler und Röntgeninstitute künftig alle fünf Jahre eine Inspektion von Fachkollegen über sich ergehen lassen müssen. Stellen diese fest, dass erheblich zu viel geröntgt wird, melden sie dies dem Bundesamt. Es schreitet dann gegen die Fehlbaren ein. Bereits hat die Arbeitsgruppe einen entsprechenden Verordnungsentwurf ausgearbeitet. 2016 soll er vom Bundesrat abgesegnet werden.

Testinspektionen sind aber bereits ab Winter 2014 geplant. «Wir wollen die ungerechtfertigten Untersuchungen reduzieren», sagt Philipp Trueb. Eine Dosisreduktion um 30 Prozent sei möglich. «Es sollen nur noch die Untersuchungen gemacht werden, die wirklich nötig sind.»

(kle)

Erstellt: 03.11.2013, 07:50 Uhr


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