Freiburg/Mannheim - Schweißgebadet wacht man auf und ist froh, dass das fürchterliche Erlebnis nur ein Alptraum war. Manche haben häufiger solch schlimme Nächte. Eine Umfrage zeigt, wie diese Menschen damit umgehen.
Um mit Alpträumen besser umgehen zu können, erzählen Betroffene vor allem ihnen vertrauten Menschen davon. Professionelle Hilfe nehmen die wenigsten in Anspruch. Das geht aus einer Online-Umfrage unter 2872 Menschen auf dem Portal wisopanel.net der Universität Freiburg hervor. Von ihnen hatte etwa jeder Neunte mindestens einmal pro Woche Alpträume. Etwa jeder fünfte Alptraumgeplagte sprach mit anderen über das im Traum Erlebte.
Der an der Untersuchung beteiligte Schlafforscher Michael Schredl aus Mannheim vermutet, dass das Reden über das Geträumte zwar kurzfristig erleichtert, Alpträume aber dadurch nicht weniger oft vorkommen. Betrachte man sie als Angststörung, helfe das Sprechen darüber auf Dauer nicht, erläutert er in der Fachzeitschrift «PPmP Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie».
Weitaus seltener notierten die Betroffenen der Umfrage zufolge ihre Träume, gestalteten sie bewusst um oder lasen etwas zum Thema schlechte Träume. Diejenigen, die das taten, empfanden diese Methoden aber kaum als nützlich. Nur jeder sechste Umfrageteilnehmer, der einmal in der Woche schlecht träumte, und nur jeder dritte mit mehrfach wöchentlich auftretenden Alpträumen ging zu einem Therapeuten.
Dass Betroffene dann auch den therapeutischen Rat als nicht sehr hilfreich bewerteten, hängt Schredl zufolge damit zusammen, dass bislang nur wenige die sogenannte Imagery Rehearsal Therapy (IRT) anbieten. Hierbei schreiben Betroffene ihre Träume auf und versuchen dann schriftlich, eine positive Version davon zu entwickeln und sich einzuprägen. Sie sei die einzige validierte Therapie bei Alpträumen - aber hierzulande noch nicht sehr verbreitet, weil es erst seit Kurzem einen Behandlungsleitfaden dazu auf Deutsch gibt.
news.de/dpa
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