Radiodoktor – das Ö1 Gesundheitsmagazin

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Mittwoch
19. August 2015
16:40

Wege der Heilung Teil 3: Dem Gehirn bei der Genesung zusehen

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Vergangene Woche haben wir wie durch ein Mikroskop beobachtet, wie Zellen, Botenstoffe, Wachstumsfaktoren etc. zusammenarbeiten, um eine Hautwunde, einen Knochenbruch oder einen Leberschaden auszuheilen. Im Mittelpunkt der heutigen Sendung stehen psychische Erkrankungen und ihre Heilung - umgangssprachlich ist von "seelischen Wunden" die Rede. Mit dem Begriff "Trauma", verursacht zum Beispiel durch Katastrophen oder Gewalterfahrungen, hat die Psychologie das griechische Wort für Wunde oder Verletzung übernommen. Psychotherapie, klinische Psychologie und psychiatrische Medizin haben jeweils ihre eigenen Methoden, Depressionen, Angsterkrankungen, Schizophrenie und Co. beizukommen. Ihre Wirkungsweise war jahrzehntelang nur empirisch zu beweisen - das Gehirn galt lange Zeit als zu komplex, um die Vorgänge exakt verstehen zu können. Viele Patienten sprechen gut auf eine Behandlung an, andere weniger, und in manchen Fällen können Medikamente und/oder Psychotherapie sogar kontraproduktiv sein. Mit modernsten bildgebenden Verfahren, die das Gehirn buchstäblich in Aktion zeigen, beginnt die Hirnforschung jetzt erstmals zu verstehen, was bei der Heilung psychischer Erkrankungen wirklich in unserem Kopf passiert. Wissenschaftler begleiten die jeweiligen Therapien mit regelmäßigen Messungen mit Positronen-Emissions-Tomographen (PET) und funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT). Die Wirkung von Psychopharmaka, aber auch von Psychotherapie auf das Gehirn kann damit nicht nur im Detail beobachtet werden - die heilende Wirkung lässt sich auch überprüfen und sogar bereits zu Beginn einer Therapie vorhersagen.

Eine Sendung von Mag. Xaver Forthuber.
Redaktion: Mag.a Nora Kirchschlager und Dr. Christoph Leprich

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