„PsyWeb“ erforscht das Seelenleben von Otto Normalverbraucher

Osnabrück.  „PsyWeb“ wurde von den Universitäten in Osnabrück, Münster und Leipzig aufgebaut.

Bei der Vorstellung des neuen Angebots zitierte die Universität Münster am Dienstag US-Wissenschaftler Michael Birnbaum mit einer ironischen Äußerung: Psychologie stütze ihre Forschung vor allem auf Daten von Versuchstieren, Kranken und Studenten. „Das ist natürlich nicht die Lebenswelt, die uns interessiert“, erläuterte Projektleiter Meinald Thielsch.

Deswegen sei die neue Online-Plattform erstellt worden, bei der sich bisher schon rund 1500 Bundesbürger angemeldet hätten. Forscher klären auf der Plattform über Mythen der Psychologie auf. Die Themenpalette reicht von der Bedeutung einer Handschrift bis zur Verbrechensrate bei Vollmond. Das soll Durchschnittsbürger anlocken.

Die Mitglieder werden dann regelmäßig zu anonymen psychologische Selbst-Tests eingeladen, die anderenorts meist kostenpflichtig seien, etwa zur Persönlichkeit oder zum Suchtverhalten.

Das Netz sei für Psychologen „mittlerweile ein ideales Forschungsfeld“, hieß es bei der Vorstellung des neuen Angebots am Dienstag. Drei von vier Bundesbürger surften inzwischen im Web, darunter Menschen aus allen Alters- und Bildungsschichten. „Einen solchen Querschnitt erreichen wir bei Befragungen am Telefon oder in der Fußgängerzone nicht“, berichtete Psychologe Thielsch.

dpa

Leave a Reply