Weltweit erkranken 5 Millionen Frauen an Depression. Während aber das Burnout Syndrom längst zur prominenten Krankheit avanciert ist, bleibt die Depression ein Geheimnis. Psychologin Ursula Nuber holt sie und ihre Ursachen ans Licht.
Frankfurt am Main, 15. August 2012
Burnout gilt längst als glamouröse Krankheit prominenter und erfolgreicher Leistungsträger, die Depression dagegen wird oft als Schwäche gehandelt - verständlich, dass darüber eher hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Für die vielen von dieser Krankheit betroffenen oder bedrohten Frauen ist das keine Hilfe. Am häufigsten erkranken Frauen zwischen 30 und 50 Jahren - starke Frauen, die Familie und Beruf erfolgreich managen. Ursula Nuber rückt dieses Thema mit ihrem neuen Buch "Wer bin ich ohne Dich?" deshalb jetzt in den Vordergrund. Ihr Buch will Mut machen, denn Frauen, die bereits an Depression erkrankt oder von ihr bedroht sind, brauchen Mut.
Wie die Beziehung zum Problem wird - und Männer nicht wirklich daran schuld sind!
An Depression erkrankten oder davon bedrohten Frauen fehlt fast immer eine stützende und wärmende Partnerschaft. Sie finden bei ihren Partnern nicht das gewünschte Verständnis und die Unterstützung. Das festzustellen, bedeutet aber nicht, den Männern die Schuld zuzuweisen. Männer haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und sie ticken anders. Im Grunde leiden nämlich beide Geschlechter am "Beziehungsdefizitsyndrom" - mit unterschiedlichen Folgen. Allerdings bietet Männern die Beziehung Schutz vor Depression, während für Frauen die Partnerschaft ein höheres Risiko der Depression birgt.
"Wie gut, dass niemand weiß ..." - Warum Frauen depressiv werden.
Es ist fast ein Klischee: Wenn Frauen weinen oder permanent unzufrieden sind, wird dies häufig auf die Hormonschwankungen geschoben. Die Psychologin Ursula Nuber hat dazu eine andere Meinung und bringt es auf den Punkt: "Eine glückliche Frau kann Hormonschwankungen haben, zum Beispiel nach einer Geburt oder in den Wechseljahren, ohne depressiv zu werden. Nein, die weibliche Depression ist eine Störung in der Beziehung: Die Erfahrungen, die Frauen in und mit Beziehungen machen, können Depressionen verursachen".
Frauen haben eine höhere Beziehungsbedürftigkeit als Männer. Fehlt es Frauen an Beziehungen, die ihrem Bedürfnis nach emotionaler Nähe und Verbundenheit entsprechen, dann kann ein Gefühl der Abhängigkeit und der damit verbundene Selbstverlust eine Depression auslösen. Hinzu kommt, dass Frauen besonderen Stressoren und Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind, die in einem Männerleben nicht so häufig vorkommen.
Die fünf Weisheiten der Königin - Wege aus der Depression!
Die Autorin weiß: Das Muster Chronischer Stress + Beziehungsenttäuschung = Depression findet sich bei vielen betroffenen Frauen. Ihr Buch eröffnet eine neue Perspektive auf die weibliche Depression und beschreibt Strategien, mit denen Frauen wieder zu sich selbst finden:
Den Sinn der Depression erkennen - Selbst aktiv werden - Hilfe annehmen - Wenn ich nicht für mich bin, wer ist es dann? - Nett war gestern!
Um diese Strategien umzusetzen brauchen Frauen Mut. Sie brauchen Mut, um sich ganz in Ruhe anzuhören, was die Depression ihnen zu sagen hat. Sie brauchen Mut, sich ihrer Angst vor Veränderung zu stellen, um die Depression abwehren zu können und nicht durch noch mehr Leistung, noch mehr Nettsein immer weiter in den Strudel zu geraten. Vor allem brauchen sie Mut, die eigene Stimme zu erheben und sich für das eigene, wahre Ich stark zu machen.
Die Autorin
Ursula Nuber ist Diplompsychologin und seit 1996 stellvertretende Chefredakteurin der Zeitschrift Psychologie Heute. Sie arbeitet als Psychotherapeutin und Paarberaterin in der Nähe von Heidelberg und ist Autorin zahlreicher psychologischer Sachbücher mit einer Gesamtauflage von über 300 000 Exemplaren.
Ihr neues Buch "Wer bin ich ohne Dich?" erscheint am 16. August 2012:
Ursula Nuber
Wer bin ich ohne Dich?
Warum Frauen depressiv werden -
und wie sie zu sich selbst finden
Campus Verlag 2012, gebunden
mit Schutzumschlag, 234 Seiten
D 19,99 Euro/A 20,60 Euro/CH 28,90 Fr.
ISBN 978-3-593-39555-5
Erscheinungstermin / Sperrfrist: 16. August 2012
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