Glück ist selbstgemacht – und Unglück auch
Ein Jahrzehnt forschte ein Wissenschaftler, warum manche Menschen sich als Pechvögel sehen. Das Ergebnis: Sie stecken in der Routine fest.
Weinheim.
Optimist und Pessimist - so einfach scheint die Kategorisierung von Menschen.
Doch es steckt mehr dahinter als nur eine Neigung zu positivem oder
negativem Denken. Manche Menschen fühlen sich regelrecht vom Pech verfolgt,
während andere immer Glück zu haben scheinen. Dabei lässt sich Glück selbst
beeinflussen: Zu diesem Ergebnis kommt der Psychologe Richard Wiseman von
der Universität Hertfordshire in England. Er hat über ein Jahrzehnt lang in
Interviews erforscht, warum sich Menschen eher als Pechvögel oder als
Glückspilze sehen. Dabei stellte er fest, dass Pechvögel meist in Routinen
festgefahren sind. Sie vermeiden es, sich neuen Erfahrungen auszusetzen und
scheuen das Risiko. Glückliche Menschen bleiben dagegen offen für neue
Erfahrungen und begegnen unbekannten Situationen locker und entspannt.
Ein weiterer Unterschied zeigte sich in der Denkweise. Glückspilze seien eher
in der Lage, sich alternative Szenarien vorzustellen, erklärt Wiseman in der
Zeitschrift „Psychologie heute“ (Ausgabe April 2012). Denn die
Antwort auf die Frage, wie stark etwas als glücklicher Zufall empfunden
wird, hänge davon ab, ob man sich Alternativen vorstellen kann, die besser
oder schlechter als die Realität verlaufen wären.
+++Eine
Spanierin sucht ihr Glück in Tangstedt+++
+++Warum
Geiz überhaupt nicht geil ist+++
Während sich ein Pechvogel beispielsweise zum wiederholten Male über einen
Blechschaden am Auto ärgere, habe der glückliche Mensch die Sichtweise: „Ja,
ich habe schon wieder einen Blechschaden, aber ich habe Glück gehabt, dass
der Unfall glimpflich abgelaufen ist.“ Beide Denkweisen sind laut Wiseman
aber unbewusst und laufen automatisch ab. „Dem Pechvogel käme es nie in den
Sinn, dass er sein ’Pech’ auch anders betrachten könnte“, erläutert Wiseman
in der Zeitschrift.
Multimedia
Open all references in tabs: [1 - 3]