Fast jeder von uns kennt diese Situation: Wir haben uns fest vorgenommen, diesmal anders als sonst zu reagieren, uns etwas nicht mehr gefallen zu lassen, uns durchzusetzen, Nein zu sagen oder auch etwas einzufordern, und erwischen uns dabei, dass wir doch wieder – wie gewohnt – im alten Muster hängen.

Wie kommen solche Muster zustande, und warum ist es so schwer, sich von ihnen zu lösen? Lebensentwürfe und Lebensmuster entwickeln sich in unserer Kindheit. Es sind Erlebens- und Verhaltensmuster, mit denen wir auf unsere Kultur, unsere Umwelt und Sozialgefüge (Familie, Partner, Freunde, Kollegen) reagieren – früh gelernt und in die Seele gebrannt. Sie sind beeinflusst durch unser Temperament, die uns umgebende Lebenswelt, die Dynamik in unserer Herkunftsfamilie und später dann auch durch andere soziale Netze.

Erlernte Muster können sowohl hilfreich, als auch hinderlich sein

Diese erlernten Muster können in der frühen Kindheit hilfreich gewesen sein, heute aber in einer veränderten Umgebung und mit einer gereiften Persönlichkeit als leidvoll erlebt werden: wenn die Reaktionen, die wir gelernt haben, uns nicht mehr sinnvoll oder schädlich erscheinen, wir aber Schwierigkeiten haben, sie zu ändern.

Dann ist es an der Zeit, sich auf den Weg zu machen, um diese Muster zu identifizieren und zu verändern. Dabei ist es hilfreich zu erkennen, wo die Ursprünge dieser Muster liegen, welchen Sinn sie hatten und wodurch sie ausgelöst werden. Wir könnten darüber nachdenken, welchen Preis das Verlassen dieses Musters hat – denn es hatte ja mal einen guten Grund. Was würden wir verlieren? Nützlich wäre es auch, sich die Hindernisse auf dem Weg zur gewünschten Veränderung deutlich zu machen. In der Theorie ist uns alles klar, wir wissen, was wir wollen und nicht mehr wollen. Der Weg dahin ist aber voll mit Stolpersteinen, die wir erst dann umgehen können, wenn wir sie sehen.

Psychologie im Dialog:

Ich fange immer wieder an! Lebensentwürfe und Lebensmuster (Wiederholungsveranstaltung) mit Prof. Dr. Helmut Reuter und Dr. Christiane Jendrich

Moderation: Jürgen Orthaus

Termin: 24. Mai 2012, 19 Uhr, studio dumont, Breite Straße 72

Tickets gibt es zum Preis von 7 Euro (für Abonnenten 5 Euro) im Servicecenter Breite Straße 72, an der Karten-Hotline 02 21/28 01 und im Internet unter:

www.koelnticket.de