25.09.2014, 12:10 | Wissenschaft | Autor: idw | 0 Kommentare
Professor Herta Flor, Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am ZI, wurde am 22. September 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) für ihr wissenschaftliches Lebenswerk geehrt. Den Preis nahm die Schmerzforscherin, die in den Bereichen der Klinischen Psychologie, der Psychotherapie und der Neuropsychologie zu den bedeutendsten internationalen Wissenschaftlerinnen zählt, im Rahmen des 49. DGPs-Kongresses in Bochum entgegen.
Herta Flor studierte Psychologie an der Universität Tübingen, wo sie 1990 auch habilitierte. Bereits 1993 erhielt sie einen Ruf auf eine C3‐Professur (1995: C4-Professur) für Klinische Psychologie und Psychosomatik an die Humboldt‐Universität zu Berlin. Im Jahr 2000 nahm sie den Ruf auf die C4‐Professur für Neuropsychologie und Klinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg an, die mit der Leitung des Instituts für Neuropsychologie am ZI verbunden war. Seit 2005 ist sie Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Neuropsychologie und Klinische Psychologie am ZI.
Herta Flors interdisziplinäre Forschung prägt seit 30 Jahren die Psychologie an der Schnittstelle zur Neurowissenschaft im deutschsprachigen und internationalen Raum. Ihre Forschungsarbeiten liegen schwerpunktmäßig im Bereich der Schmerzforschung, jedoch leisten die Ergebnisse wichtige Beiträge für weitere Bereiche wie die Psychotherapieforschung und -praxis. Sichtbar wird ihre Forschungsreputation u.a. durch herausragende bibliometrische Maße (h-Index: 77, Stand 7.7.2014) sowie die hohen Impact-Faktoren der Publikationsorgane, in denen ihre Aufsätze erschienen sind, wie Nature Review Neuroscience, Biological Psychiatry, Journal of American Medical Association, American Psychologist. So wurde ihr Artikel in Nature zu Phantomschmerz über 800-mal zitiert. Weiterhin wurde ihr Wirken und der Einfluss Herta Flors durch die Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Academia Europea gewürdigt. Für ihre Leistungen in der Einwerbung von Drittmitteln ist beispielhaft der erfolgreiche Sonderforschungsbereich 636 „Lernen, Gedächtnis und Plastizität des Gehirns: Implikationen für die Psychopathologie“ aufzuführen, der sich in seiner dritten Förderphase befindet. Dabei ist es ihr ein besonderes Anliegen, die Drittmittelforschung zu nutzen, um junge Nachwuchswissenschaftler zu fördern und zu unterstützen.
Als Vereinigung der in Forschung und Lehre arbeitenden Psychologen ist die Deutsche Gesellschaft für Psychologie e.V. (DGPs) mit über 3.500 Mitgliedern in der Erforschung des menschlichen Erlebens und Verhaltens tätig. Mit der Preisverleihung für das wissenschaftliche Lebenswerk werden Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, die das Feld der Psychologie über eine lange Zeitspanne beeinflusst haben und weiterhin prägen, gewürdigt. Ziel ist die Förderung und Verbreitung wissenschaftlicher Psychologie.
Weitere Informationen:
- http://www.zi-mannheim.de
Quelle: idw
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