Psychologie ist fies! So titelten wir im Oktober 2014 als
Endzeitstimmung beim DAX herrschte. Letzte Woche war es ähnlich,
genau wie im Oktober gefiel uns dies aber gut, der DAX sollte den
Turbo anschalten. Dies erinnerte uns auch daran, dass wir Ihnen
damals eine “Top 10 für`s Comeback” vorstellten. Sie kennen
schon unsere Rückblicke in Sachen Empfehlung – wir ziehen auch jetzt
Bilanz, da einige Discount-Calls just bis Juni 2015 in der Laufzeit
gewählt wurden. Was wurde aus unseren Empfehlungen aus dem Oktober
2014?Hier der Originalbeitrag vom 16.10.14-
mit der Bilanz wie immer in
Klammern nach der Empfehlung:
Damit Sie eine Idee bekommen, welche Investments man sich
schon jetzt auf die Watchliste legen kann, haben wir Ihnen von
Aktiendirektinvestment bis zu Aktienanleihe, Discount-Call,
Indexpapier und Hebelpapieren eine Auswahl zusammengestellt –
unser Comeback-Top10 – mit Zusatz-ETFs.
Discount-Calls
Dax: PA4RYC – Basispreis 8100 Punkte –
Seitwärtsrendite 48 Prozent p.a. – Laufzeit: 04/15 - 48%
p.a. erreicht, ausgezahlt zu 5 Euro
Adidas: PA6HPN – Basispreis 46 Euro –
Seitwärtsrendite 88 Prozent p.a. – Laufzeit: 06/15 – 88 %
p.a. erreicht, ausgezahlt zu 5 Euro
Silber: PA30JV – Basispreis 15 USD –
Seitwärtsrendite 75 Prozent p.a. – Laufzeit: 03/15 – 75 %
p.a. erreicht, ausgezahlt zu 5 Euro
Discount-Zertifikate
Nordex – DZP00B – Cap 10 Euro – Seitwärtsrendite 20 %
p.a. – Laufzeit: 06/15 – Cap viel zu niedrig;-), 20% p.a.
erreicht, ausgezahlt
Lufthansa -VZ0EAR – Cap 11 Euro – Seitwärtsrendite 18,1
% p.a. – Laufzeit: 06/15 – 18 % erreicht, ausgezahlt
Infineon - CF4SJ2 – Cap 7 Euro – Seitwärtsrendite 16,6
% p.a. – Laufzeit: 06/15 – Cap zu niedrig;-) , 16%
erreicht, ausgezahlt
Inline-Optionsscheine
Twitter - SG5624 – Barrieren: 29/ 61 USD – p.a.
Rendite 222 Prozent – Laufzeit 06/15 - 222 Prozent erreicht – ausgezahlt
Alibaba - SG576U – Barrieren: 54/ 103 USD – p.a.
Rendite 80 Prozent – Laufzeit 06/15 – leider ausgeknockt
Bonus-Zertifikat
BASF - DT0D8F - Bonus: 70 Euro – Seitwärtsrendite
10,5 % p.a. – Barriere 55 Euro – Laufzeit: 06/15 – 28
Prozent Rendite – ausgezahlt
Memory-Express
EuroStoxx50 - SG458T - Kupon: 6 Prozent – Memory-Barriere:
2128 Punkte – Laufzeit 02/19 – vorzeitig fällt geworden –
Kupon kassiert
ETFs
DAX-ETF - DBX1DA - TER: 0,09 Prozent – 32
Prozent im Gewinn
MDAX-ETF - 593392 - TER: 0,50 Prozent – 36
Prozent im Gewinn
Viele Menschen sind sich
bewusst, dass Sie von externen Einflüssen oder sich selbst
ausgetrickst werden, nehmen es aber in Kauf. Beispiele? Der Kauf
des so lange gewünschten Parka wird im April zum
Winterschlussverkauf nicht getätigt, weil man gedanklich schon
auf Sommer eingestellt ist. Die Vorstellung, ein neues
Kleidungsstück zu haben und es monatelang in den Schrank zu
hängen, überfordert viele. Gleiches gilt für den Fahrradkauf im
November. Dann gibt es
Restbestände zu Schleuderpreisen, doch meist kauft man eben doch
lieber doppelt so teuer im März – wenn alle Fahrräder wollen.
Die Liste ließe sich mit Cabrios, Gartenmöbeln oder Skiern
beliebig fortsetzen. An der Börse ist es leider nicht sonderlich
anders und in den letzten Jahren mussten wir feststellen, dass
sich professionelle Investoren keinesfalls geschickter verhalten
als private Anleger – im Gegenteil.
Zum Jahresstart hörte man
wirklich unisono Kursziele für den DAX von 10.300, 10.500 bis
hin zu 11.000 Punkten. Ein Hinweis darauf, dass die Märkte
jahrelang gut gelaufen sind, eine Korrektur fällig wäre, es nach
wie vor Risiken im Euroraum gab, Italien und Frankreich Reformen
verschleppen, Gewinne der US-Firmen auf zyklischem
Hoch sind – oft Fehlanzeige, aber nicht immer. Markus Reinwand
von der Helaba beispielsweise gehört ein Kompliment, er hatte
den Mut, den DAX Anfang des Jahres gegen die Kollegenmeinung als
teuer zu bezeichnen und das Ziel auf 8.900 Zähler zu setzen!
Psychologie ist alles
Ansonsten passierte das, was wir
im Frühjahr anhand der Lufthansa-Aktie wochenlang zeigten: Wenn
sich alle einig sind, sagen alle dasselbe. Die Lufthansa-Aktie
musste man bei 20 Euro angeblich unbedingt haben, obwohl alle
Probleme, die jetzt offensichtlich sind auch damals auf dem
Tisch lagen! Eine Infineon war vor Wochen angeblich noch die
tollste Aktie überhaupt – nun kommen die Bedenkenträger. Und den
DAX sollte man am besten absichern – ein klasse Tipp, nachdem
der Index nunmehr 14 Prozent verloren hat. Psychologisch ist es
natürlich einfacher, sich der Menge anzuschließen – Hinweise gab
es vorher, lesen Sie gerne noch einmal unseren Siggi-Pop-Beitrag
vom 3.9 - der SPD-Chef war ein guter
Signalgeber, bloss wollte es niemand hören und wir wurden für
den Beitrag auch mit Kritik bedacht wegen unseres Pessimismus.
Wenig ist schlimmer, als
vermeintlich zu früh aus dem Markt auszusteigen oder zu früh
wieder reinzugehen. Doch wer bei 1.850 Dollar einst beschloss,
dass die Stimmung für Gold womöglich zu gut sei und bei 10.000
Zählern im DAX nach dem Motto verfuhr „den Rest der
Jahresgewinne an die euphorischen Spekulanten“, der kann jetzt
mutig gegenhalten.
Denn Gold ist angeblich auf
einmal völlig unsexy geworden, auch zyklische Aktien sind
plötzlich schlimmes Zeug. Wenn wir alle solange warten, bis man
wieder laut hört, dass zyklische Aktien wegen einer
Konjunkturerholung laufen, notiert die BASF vermutlich schon
wieder 20 Prozent höher.
Lassen Sie sich nicht verrückt
machen, denn die Tatsache, dass Sie diesen Beitrag lesen,
gefunden haben und sich für Finanzmärkte interessieren, stattet
Sie mit dem besten aller Indikatoren aus – ihrem Bauchgefühl!
Wenn Sie das ungute Gefühl haben, dass wir im Frühjahr in
unseren Webinaren immer wieder mit Ihnen besprochen haben, dass
die hohen Kurse „irgendwie nicht zur Gesamtlage“ passen, die
Sorglosigkeit zu hoch war (VDAX-New immer beachten!) und das
alles so hoch nicht bleiben konnte, dann sichern Sie ihre
Aktienbestände ab. Dies alles war bei 10.000 Punkten angesagt
und rückblickend half auch noch die Charttechnik prima mit.
Jetzt allerdings hören Sie von
überall die Warnungen, die schlauen Ratschläge wie risikoreich
Aktien sind und der VDAX-New rast nach oben. Zugleich stellt man
völlig überrascht vielfach fest, dass die Konjunktur lahmt – na
sowas. Die Phase der nächsten Wochen ist eine hervorragende
Zeit, um Ihr Bauchgefühl erneut zu nutzen. Steigen Sie aus den
von uns im Frühjahr bis zum Sommer empfohlenen DAX, MDAX und
EuroStoxx-Put-Optionsscheinen aus, nehmen Sie die
Absicherungsgewinne mit und buchen Sie diese unter den Aspekt,
dass die Instrumente den Kursrückgang ihres Depots gepuffert
haben. Zugleich halten Sie sich bereit für den Neueinstieg und
schauen Sie sich nach schönen Gelegenheiten um.
Es ist vielleicht noch nicht
März und der Parka ist womöglich erst 30 oder 40 % reduziert –
aber Sie bekommen das gute Stück deutlich günstiger als vorher.
Das absolute Tief zu treffen wäre ohnehin reine Glückssache, so
wie man den Ausstieg am Top nicht genau trifft. Von unseren
etlichen Inline-Absicherungspapieren auf den DAX wurden von
insgesamt fast 100 vorgestellten Varianten vier ausgeknockt,
weil wir die obere Barriere bei 9.800 bis 10.000 Punkten gelegt
hatten, also einen Tick zu nah für damalige Verhältnisse.
Zugleich aber „leben“ alle
Papiere noch auf der Unterseite, denn nach unten haben wir stets
reichlich Platz gelassen, damit die Scheine auch wirklich eine
Absicherungsfunktion haben. Das gleiche gilt für Inline-Scheine
auf IBEX, CAC40, Nasdaq, SP 500 und viele mehr – mehr und
reichlich Abstand nach unten hat sich final bewährt, wer die
ISIN-Liste länger verfolgt und unsere Investmentideen liest,
erinnert sich sicher oder ist vielleicht hier und da dabei
gewesen. Auch die klare Prämisse bei uns, Bonuspapiere stets
ohne! Aufgeld zu wählen, hat sich bewährt. Wer Papiere mit
Aufgeld wählte, ist in diesem Jahr häufig Bonuschance und
Aufgeld losgeworden, lag im Verlust höher als im
Aktiendirektinvestment. Wir können natürlich auch nicht zaubern,
doch wenn die Barriere einmal verletzt wurde, beschränkte sich
der Verlust maximal auf den Verlust der Aktie.
Zurück zu Ihren Chancen und um
im Bild zu bleiben – vielleicht ist Ihr Parka ja die BASF-Aktie,
eine Beteiligung an Adidas, ein Papier auf den DAX oder gar die
gute alte Lufthansa – jetzt will sie ja keiner haben…