Neuer Modellstudiengang: Bachelor in Logopädie

Eine der bekanntesten Früchte dieser fächerübergreifenden Zusammenarbeit ist die Ausbildung von Logopäden, sowohl in Schulform wie als Studiengang. Nun werden beide Ausbildungswege zu einem dualen Studiengang zusammengeführt.

Logopäden sind die Fachleute, die bei Sprach-, Sprech- und Hörstörungen wie auch Schluckbeschwerden helfen. Stottern, Lispeln, Artikulationsmängel bei Kindern sind bekannte Felder. Bedeutende Leistungen werden aber gerade auch bei Patienten mit Hirnschäden - nach Unfall oder Schlaganfall - erreicht. Und nicht zuletzt können Logopäden bei Demenzen hilfreich wirken, die mit dem Verlust des Kommunikationsvermögens einhergehen.

Logopäden werden also mehr noch als heute gesucht sein. Zudem drängen die gewachsenen Ansprüche des Gesundheitswesens zu umfassender, akademisierter Ausbildung. RWTH und Uniklinikum tragen dem nun Rechnung, indem sie die bislang parallelen Ausbildungsangebote zu einem zusammenführen.

Bisher schloss man nach dreijähriger Ausbildung an der Logopädieschule des Klinikums mit dem Staatsexamen ab und konnte, wenn man wollte, nach weiteren anderthalb Jahren seinen Bachelor machen. Im neuen Modellstudiengang «Bachelor Logopädie» findet die Verzahnung von Praxis und Theorie schon vom ersten Semester an statt, die komplette Ausbildung verkürzt sich um ein halbes Jahr. Platz ist pro Jahr für 20 Studierende, bisher waren es je 20 in Schule und Studiengang.

«Ein Sprung nach vorne»

«Die Akademisierung der Logopädie streben wir im Grunde schon seit 20 Jahren an», bekräftigt nicht zuletzt die Leiterin der Schule für Logopädie, Elke Oetken, dass der neue Studiengang «ein erneuter Sprung nach vorne» sei, wie sowohl der Dekan der Medizinischen Fakultät, Stefan Uhlig, als auch der Leiter des Studiengangs, Ferdinand Binkofski von der Neurologischen Klinik, hervorheben.

Anlass der gestrigen Vorstellung des Modellstudiengangs im Klinikum war die Übergabe des Genehmigungsbescheids durch die NRW-Gesundheitsministerin. Barbara Steffens (SPD) betonte vor allem die «Herausforderung des demografischen Wandels», der akademisch ausgebildete «multiprofessionelle» Kräfte im Gesundheitswesen erfordere.

Mit dem Modellstudiengang betrete man «Neuland. Wir werden erst am Ende sehen, wie sich das in den Arbeitsmarkt einführt», sagte die Ministerin.


Leave a Reply