11.06.2014, 14:10 | Wissenschaft | Autor: idw | 0 Kommentare
An der Universität Ulm startet zum Wintersemester 2014/15 der Masterstudiengang „Cognitive Systems“. Der englischsprachige interdisziplinäre Studiengang verbindet die Informatik mit der Psychologie. Das Angebot richtet sich an Bachelor-Studenten aus diesen oder verwandten Fächern, die ihren weiteren Studienschwerpunkt auf die Entwicklung „kognitiver Systeme“ legen möchten.
An der Universität Ulm startet zum Wintersemester 2014/15 der Masterstudiengang „Cognitive Systems“. Der englischsprachige interdisziplinäre Studiengang verbindet die Informatik mit der Psychologie. Das Angebot richtet sich an Bachelor-Studenten aus diesen oder verwandten Fächern, die ihren weiteren Studienschwerpunkt auf die Entwicklung „kognitiver Systeme“ legen möchten. Das heißt nichts anderes, als die menschliche Kognition mit technischer Funktionalität in Einklang zu bringen. „Ob Mobilfunk- oder Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik oder Automatisierungstechnik: Technische Systeme durchdringen unseren Alltag immer mehr. Je komplexer die Technik wird, umso wichtiger wird es, die kognitiven Fähigkeiten des Menschen zu verstehen und nutzergerecht in technische Funktionen zu übersetzen“, erklärt Professor Heiko Neumann, Leiter des Instituts für Neuroinformatik, als einer der Initiatoren dieses neuen Studienganges.
Neben der Vermittlung von solidem Fachwissen in den Grundlagenfächern zur Informatik und Psychologie, steht die Erforschung kognitiver Funktionen im Vordergrund. Was und wie nimmt der Mensch wahr? Wie funktionieren Lernen und Gedächtnis? Dabei geht es letztendlich darum, Prozesse der Handlungssteuerung und Problemlösung zu verstehen, aber auch herauszufinden, wie die Interaktion zwischen Mensch und Maschine optimiert werden kann. Derartige kognitive Systeme bereiten auch die Grundlagen künftiger technischer Companion-Systeme: ob in lernfähigen adaptiven Systemen, bei intelligenten Spielen oder für neuartige Displaytechnologien, ob bei der Entwicklung von Robotern mit kognitiven Fähigkeiten oder der Erschaffung virtueller Umgebungen. Die Studierenden machen sich dabei nicht nur vertraut mit den theoretischen Grundkonzepten kognitiver Systeme, sondern erlernen auch die neuronalen Grundlagen solcher Systeme und die computationellen Mechanismen und technischen Grundlagen der Umsetzung. Eine solide fachliche Basis hierfür schafft das auf die individuelle Studienvoraussetzung zugeschnittene Grundlagenwissen in den Fächern Psychologie (Allgemeine Psychologie und Versuchsplanung) und Informatik (Einführung in die theoretische und praktische Informatik sowie Grundlagen interaktiver Systeme).
An der Universität Ulm wird der neue interdisziplinäre Masterstudiengang „Cognitive Systems“ getragen von den Fachbereichen Informatik und Psychologie, die an dieser Uni mit den Ingenieurwissenschaften in einer disziplinübergreifenden Fakultät zusammengefasst sind. Der neue Masterstudiengang bietet eine zugleich akademisch fundierte und anwendungsorientierte Ausbildung. Dabei fließen nicht zuletzt die Forschungserträge international renommierter Institute in das Lehrangebot ein. Profitieren werden die Studenten zudem von der Forschungskooperation mit der benachbarten Ulmer Hochschule für Angewandte Wissenschaften und den Verbindungen zu zahlreichen forschungsstarken Industriepartnern und ortsansässigen Firmen. Die Absolventen werden für all jene Berufsfelder qualifiziert, in denen das nahtlose Zusammenspiel von Technik und Mensch eine zentrale Rolle spielt. Typische Anwendungsgebiete sind die Automobilindustrie, die Medizintechnik, die Informationstechnologie und viele andere hochtechnologische Sparten. „Unsere Absolventen werden sich keine Sorgen über ihre berufliche Zukunft machen müssen. Schon jetzt sind Fachkräfte mit solch interdisziplinärem Profil auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt“, versichert Fakultätsdekanin Professorin Tina Seufert.
In der Region Ulm und speziell in der Wissenschaftsstadt werden nicht zuletzt die Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen von Daimler, Audi, BMW und Continental für hervorragende Beschäftigungschancen für Absolventen dieses interdisziplinären und englischsprachigen Studienganges sorgen. „Auch die Universität Ulm selbst bietet mit einem speziellen DFG-Sonderforschungsbereich beste wissenschaftliche Anknüpfungsmöglichkeiten“, so Professorin Susanne Biundo-Stephan, Sprecherin des SFB Transregio 62 „Eine Companion-Technologie für kognitive technische Systeme“.
Getragen wird die Einführung von „Cognitive Systems“ von einem interdisziplinären Team aus Informatikern und Psychologen. Zugeordnet ist der neue Studiengang der Lehreinheit Informatik. Dazu gehören neben Neumann und die Professoren Susanne Biundo-Stephan, Birte Glimm (beide Institut für Künstliche Intelligenz), Günther Palm (Institut für Neuroinformatik) und Michael Weber (Institut für Medieninformatik). Die Psychologie ist vertreten durch die Professoren Tina Seufert, Anke Huckauf, Martin Baumann und Klaus Melchers (Institut für Psychologie). Hinzu kommt eine eigens für den Studiengang vom Land genehmigte Professur "Angewandte Kognitionspsychologie", die in der Lehreinheit Psychologie eingerichtet werden soll. Finanziert wird diese Professur vom MWK aus dem Masterausbauprogramm des Landes.Informationen zu Zulassung und Einschreibung finden Interessenten im Internet unter der Adresse http://www.uni-ulm.de/in/cognitive-systems.html.
Weitere Informationen:
Jun.-Prof. Dr. Birte Glimm (Institut für Künstliche Intelligenz); Tel.: 0731 / 50 – 24125; Email: birte.glimm(at)uni-ulm.de; Im Netz: http://www.uni-ulm.de/in/cognitive-systems.html;
Verantwortlich: Andrea Weber-Tuckermann
Weitere Informationen:
- http://www.uni-ulm.de/in/cognitive-systems.html
Quelle: idw