Priv.-Doz. Dr. Dr. Michael Rapp ist Spezialist für seelische Erkrankungen im Alter
Die Klinik für Gerontopsychiatrie des Asklepios Fachklinikums Brandenburg hat einen neuen Chefarzt. Seit 9. Februar 2012 leitet Priv.-Doz. Dr. Dr. Michael Rapp den Bereich des Fachklinikums, in dem seelische Erkrankungen älterer Menschen (ab ca. 60 Jahre) behandelt werden. Michael Rapp ist Doktor der Medizin und der Psychologie. Einen Teil seiner Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolvierte er in New York. An der Charité Berlin baute Priv.-Doz. Dr. Dr. Rapp ein Gerontopsychiatrisches Zentrum mit auf, an dessen Spitze er bis zu seinem Wechsel nach Brandenburg stand. Der 41-Jährige widmet sich seit vielen Jahren intensiv der Erforschung altersspezifischer psychischer Erkrankungen sowie der Versorgungsforschung vor dem Hintergrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung.
„Brandenburg ist eine Modellregion für ganz Deutschland. Schon jetzt liegt das Land mit einem Anteil von etwa 28 Prozent über 60-Jähriger an der Bevölkerung über dem Bundesdurchschnitt; bis 2020 wird der Anteil der über 60-Jährigen auf über ein Drittel der Bevölkerung ansteigen. Medizinische Versorgungsstrukturen, die in anderen Teilen Deutschlands erst in 10 Jahren entstehen werden, müssen wir hier viel früher entwickeln. Es ist höchste Zeit", sagt Priv.-Doz. Dr. Dr. Michael Rapp. Die Mitgestaltung dieses Prozesses reizt ihn so sehr, dass er seinen beruflichen Mittelpunkt aus dem Ballungsraum Berlin nach Brandenburg verlegt hat.
Asklepios als Träger medizinischer Versorgung in Brandenburg habe die Zeichen der Zeit erkannt und stelle sich auf die demografische Entwicklung der Region ein, so der neue Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie. Er übernimmt ein modernes, 2011 eingeweihtes Gebäude mit 48 Betten auf zwei Stationen. Eine dritte Station, mit der sich die Platzkapazität für ältere Patienten mit seelischen Erkrankungen auf 66 Betten erhöht, wird voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres in Betrieb gehen. „Ich finde hier eine sehr gut funktionierende Klinik vor", schätzt Priv.-Doz. Dr. Dr. Rapp ein. Wichtige Schwerpunkte seiner Arbeit werden die weitere Vernetzung in der Region, die Weiterentwicklung der Frühdiagnostik und der Ausbau ambulanter und teilstationärer Angebote sein. So möchte er zum Beispiel an verschiedenen Orten im Land eine Gedächtnissprechstunde etablieren.
Auch die Öffentlichkeitsarbeit für sein Fachgebiet liegt ihm am Herzen. „Wir haben es nicht nur mit Demenz, sondern auch mit Gemütserkrankungen und Verwirrtheitszuständen aufgrund körperlicher Erkrankungen zu tun", erklärt der Chefarzt. Sein Spezialgebiet ist die Schnittstelle zwischen Depression und Demenz, die Unterscheidung und Frühbehandlung beider Krankheitsbilder. Frühzeitiges Eingreifen setze jedoch auch frühzeitiges Hilfesuchen voraus: „Ich möchte den Gedanken ins Bewusstsein rücken, dass sowohl Demenz als auch Depression behandelbar ist und dass die Behandlung schwieriger wird, je länger man damit wartet."
Das Interesse des gebürtigen Aacheners, der seit 1992 in Berlin lebt, galt von Beginn seiner medizinischen Laufbahn an der psychiatrischen Behandlung alter Menschen. Neben dem Gerontopsychiatrischen Zentrum leitete er an der Charité zuletzt auch den Forschungsbereich Neuropsychologie und Psychopathologie über die Lebensspanne sowie die Arbeitsgemeinschaft Gerontopsychiatrie und Versorgungsforschung. Die Kombination von allgemeinmedizinischen, psychiatrischen, neurologischen und sozialen Aspekten macht das Fachgebiet für ihn spannend – „und dass man von alten Menschen noch viel lernen kann."
Am 21. April 2012 wird sich Priv.-Doz. Dr. Dr. Michael Rapp mit einem Symposium zur gerontopsychiatrischen Versorgung im Land Brandenburg der Öffentlichkeit vorstellen.
Der Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie ist telefonisch unter (03381) 78-2974 zu erreichen.
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