Brigitte Hauck stellt in der Bardowicker Galerie "Kultur am Markt" aus
Mythos, Poesie und Psychologie
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ff Bardowick. Wenn Brigitte Hauck die Pinsel auswäscht und die Farbtuben zuschraubt, weil das letzte freie Eckchen Leinwand gefüllt ist, dann muss der kreative Prozess für das betreffende Gemälde noch lange nicht beendet sein. "Manche Bilder sind fünfmal übermalt", sagt die Künstlerin, die eigentlich im Hauptberuf Theatersängerin ist. Es kommt eben immer wieder etwas dazu, eine Idee, eine neue Interpretation, eine Ergänzung. Und so kann es passieren, dass ein Werk aus den 70er-Jahren nach frischer Farbe riecht. "Was mir so einfiel..." ist der Titel der Ausstellung, mit dem der Verein Kulturraum Bardowick das Jahr 2013 eröffnet.
Brigitte Hauck stammt aus Illmensee nahe Ravensburg, sie lebt heute in Brietlingen. Ihre Bilder stammen aus vier Jahrzehnten und aus entsprechend vielen Stationen des Lebensweges. Die Ausstellung in der Galerie "Kultur am Markt" lässt sich also als Retrospektive bezeichnen.
Ausgangsmaterialien gibt es viele: Wachskreide, Öl, Tempera, Aquarell, oft als Mischtechnik eingesetzt. Am Anfang steht die Bleistift-Zeichnung, ein Selbstporträt, das Brigitte Hauck im Rahmen eines Grafik-Fernstudiums anfertigen musste. Alle anderen Motive sind frei: Blumen, Landschaften Stillleben, Tierporträts. Manches stammt aus der nahen Umgebung, eine Ansicht des Scharnebecker Inselsees beispielsweise, oder ein Blick in den eigenen Garten, aber meistens ist die Herkunft komplizierter.
"Poesie, Mythos, Psychologie" -- das sind drei wichtige Stichworte, die Brigitte Hauck für ihre Arbeit nennt. Goethes Gedicht "Willkommen und Abschied" beispielsweise beeinflusste ein Porträt eines jungen Mannes, gespiegelt in Tageslicht und Nachtschatten. Da tauchen Elemente von Bedrohung und Zuversicht auf, verschlüsselte und offenkundige Zeichen, vieles überlagert sich, steckt im Detail, Umrisse und Linien lassen sich mehrfach deuten. Häufig beschreiben die Gemälde nächtliche Szenen, oft in märchenhaft-düsterem Erzählton, generell ist die Grundstimmung der Arbeiten eher dunkel, aber nicht unbedingt pessimistisch.
Die Ausstellung in der Großen Straße 2a wird am Sonnabend, 2. Januar, um 18 Uhr eröffnet. Die Galerie ist dann bis 27. Januar jeweils sonnabends/sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.