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Kann man mich als Mutter weiterbeschäftigen?
Peter Schneider
Der Psychoanalytiker beantwortet jeden Mittwoch Fragen zur Philosophie des Alltagslebens.
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Ich wäre gerne eine fröhliche, unkomplizierte Mutter, stattdessen gehöre ich zu diesen «Ärzteschrecken», die schnell auf der Notaufnahme des Kinderspitals sind und ihre Kinder in jeder Hinsicht übertherapieren. Was dann selbstverständlich auch wieder Panik auslöst, zum Beispiel wegen wiederholter Röntgenbelastung. Ich bin der ganzen Verantwortung absolut nicht gewachsen. Man müsste mich eigentlich entlassen.
A. O.
Liebe Frau O.,
Bevor Sie Ihrerseits nun gleich auch noch notfallmässig die professionelle Hilfe einer zertifizierten psychologischen Fachexpertenperson in Anspruch nehmen, sollten Sie erst mal durchatmen, sich ein Gläschen Port genehmigen, ein wenig entspannen und dann kühlen Kopfes daran denken, dass Sie ja immerhin schon selber wissen, dass Sie ein bisschen spinnen und ziemlich übertreiben. Selbsterkenntnis ist bekanntlich ein wichtiger Schritt zur Besserung.
Erinnern Sie sich daran, dass mit der Tatsache, dass Sie alle Impfungen in der vorgeschriebenen Reihenfolge brav absolviert haben (haben Sie als Fremdhypochonderin doch gewiss, oder?), die Gefahren von Masern, Keuchhusten, Diphtherie, Kinderlähmung und Röteln schon mal gebannt sind. Des weiteren dürfen Sie sich vor Augen führen, dass mit dem Heranwachsen der Kinder vielleicht auch Ihre Ängste abnehmen. Denn je deutlicher und differenzierter die Kleinen sagen können, was sie plagt und wo es ihnen weh tut, desto eher reicht im Zweifelsfall auch ein kurzer Anruf beim Hausarzt, um den nagenden Zweifel zu beruhigen, ob es sich bei der Verstopfung des Kleinen nicht vielleicht um einen Darmverschluss handelt.
Ganz abgesehen davon, werden Sie sich mit zunehmendem Alter auch selber gegen Ihre Übervorsorge zur Wehr setzen. Was die überflüssige Röntgenbelastung angeht, so ist die zwar nicht gerade gesundheitsfördernd, aber von einer direkten Gefährdung des kindlichen Lebens doch meilenweit entfernt. Sie können sich also sagen, dass Sie zwar unübersehbar einen Sprung in der Schüssel haben, was die Gesundheit Ihres Nachwuchses betrifft, aber eigentlich kein Grund zur Panik besteht. Man kann Sie also durchaus als Mutter weiterbeschäftigen.
Wahrscheinlich würde es Ihnen in Momenten der Überwältigung durch die grenzenlose Verantwortung helfen, wenn Sie das Mantra, das ich Ihnen gerade stellvertretend vorgebetet habe, nicht nur als Selbstgespräch führen müssten. Erzählen Sie also einem nervenstarken Familienmitglied, einer guten Freundin oder einem geduldigen Freund von Ihren jeweiligen Ängsten – im vollen Wissen, dass Ihre schlimmsten Befürchtungen zwar nicht ernst zu nehmen sind, aber darum trotzdem nicht so leicht verschwinden. Geteilte Marotten sind halbe Marotten. (Tages-Anzeiger)
Erstellt: 30.01.2013, 11:58 Uhr
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