ATHEN--Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker will Griechenland im Euro halten. Er sei "absolut dagegen, dass Griechenland den Euro verlassen muss", sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Premier Antonis Samaras. "Ich stehe an der Seite Griechenlands", bekräftigte Juncker seine Haltung.
Berlin - ATHEN--Eurogruppenleiter Jean-Claude Juncker will Griechenland im Euro halten. Er sei "absolut dagegen, dass Griechenland den Euro verlassen muss", sagte er bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem griechischen Premier Antonis Samaras. "Ich stehe an der Seite Griechenlands", bekräftigte Juncker seine Haltung. Der Austritt des Landes würde die Eurozone einem "großen Risiko" aussetzen.
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Gleichzeitig wollte er den Regierungschef des Sorgenlandes nicht aus der Verantwortung entlassen. Die Sanierung des Haushalts habe höchste Priorität. Ob Samaras einen Aufschub bei den Reformzielen bekomme, "hängt von den Ergebnissen des Troika-Berichts ab". Juncker, der gleichzeitig Ministerpräsident von Luxemburg ist, zeigte sich zuversichtlich, dass Athen die nächste Rate der Hilfskredite ausgezahlt bekommt. "Es wird aber keine Entscheidung vor Mitte Oktober geben."
Die Experten der Troika aus EU, EZB und Internationalem Währungsfonds (IWF) werden im September nach Griechenland zurückkehren. Anfang Oktober wollen sie einen weiteren Bericht vorstellen, wie das Land mit der Reformpolitik vorankommt. Bisher geplant ist die Auszahlung einer Kredittranche von 31 Milliarden Euro.
Aber auch in diesem Punkt hielt Juncker den Druck auf den griechischen Ministerpräsidenten aufrecht. Von ihm forderte er weitere Reformen des Arbeitsmarktes und eine Öffnung des Dienstleistungssektors.
Samaras versprach, dass sich sein Land verändern werde, und zwar politisch als auch wirtschaftlich und sozial. In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung hatte er zuvor versichert, dass sein Land die Kredite zurückzahlen werde. "Das garantiere ich persönlich", versprach der 61-Jährige.
Vor seinem Besuch bei Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Freitag kündigte der konservative Politiker neue Reformen an, darunter bessere Investitionsbedingungen und Privatisierungen von Staatsbetrieben. Aktuell kämpft sein Dreiparteienbündnis an zusätzlichen Kürzungen für die kommenden beiden Jahre. Insgesamt 11,5 Milliarden Euro müssen bei den Ausgaben gestrichen werden. Das hatte die Troika von Athen gefordert.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com (© Dow Jones)
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