In der Ferne erfolgreicher

TREUENBRIETZEN - Eine Gitarre nahm Steven Baltot das erste Mal vor sechs Jahren in die Hand. Zwei Jahre später hat der heute 21-jährige Treuenbrietzener gemeinsam mit zwei Freunden erste eigene Rocksongs auf einer CD veröffentlicht. „Smoking Thompsons“ nennt sich die Formation seitdem. Sie ist 2008 von dem Studenten für Erziehungswissenschaften und Psychologie sowie von Landsmann Rudolf Werner und Sebastian Schinkel aus Jüterbog gegründet worden.

Im Juli 2010 veröffentlichten die Jungs – nach einigen Einzelplatten – ihr erstes Album und gingen damit erstmals auf eine Record-Release-Tour quer durch Deutschland. Das Trio rockt seitdem in Clubs und auf Festivalbühnen. „Hier daheim kennen uns jedoch weniger Leute“, glaubt der Frontmann, Gitarrist und Sänger Baltot. Dabei gehören Auftritte bei regionalen Festivals wie „Jüter-Rock“ und „Rock in Caputh“ inzwischen fest in den Terminplan der Band.

Die Smoking Thompsons stehen heute für musikalische Vielfalt aus verschiedensten Stilen. „Die Grundstimmung soll aber schon der Rock ’n’ Roll sein“, sagt Steven Baltot. Doch die Einflüsse sind vielfältig. Elemente aus den Bereichen Alternativ, Rock , Punk, Grunge und Stoner-Rock fließen in die Songs ein. Sie sollen vor allem bei Live-Auftritten für gute Stimmung sorgen. Für die Kompositionen und die Texte des Trios ist der Jüterboger Sebastian Schinkel (21) zuständig.

Am 11. Mai erscheint unter dem Titel „Rooftop Jumper“ das zweite Album der Formation. „Es ist nicht mehr nur eine lose Sammlung von eigenen Stücken, sondern durchkomponiert“, erzählt Baltot: „Aufgenommen wurde das Werk im privaten Studio von Sebastians Vater in Jüterbog.“ Der Gitarrenlehrer an der dortigen Kreismusikschule führte seinen Sohn bereits mit vier Jahren an das Saiteninstrument heran. In der Band bedient Sebastian, der inzwischen sein Abitur abgelegt hat und heute Nachrichtentechnik studiert, jetzt allerdings das Schlagzeug und steuert Gesangseinlagen sowie die Song-Ideen bei.

Rudolf Werner (22) aus Treuenbrietzen spielt in der Band den Bass. Auch der Karosseriemechaniker hat sich das Instrument nach einigen Musikschulstunden letztlich selbst erschlossen.

Zwischen den Aufritten der Band wird an Wochenenden regelmäßig in Treuenbrietzen geprobt und an neuen Songs gefeilt. Auf dem Gelände des städtischen Bauhofes an der Jüterboger Straße hat die Band ihren Probenraum eingerichtet.

Der Traum von Steven Baltot, „mal mit einer eigenen Band in Berlin auf der Bühne zu stehen“, hat sich inzwischen mehrfach erfüllt. „Dabei ist Berlin gar nicht mehr so spannend“, sagt Sebastian Schinkel. Lieber rocken die jungen Musiker aus dem Fläming heute in anderen deutschen Großstädten vor einem Publikum, „das nicht so satt und aufgeschlossener als in Berlin ist“. Bremen, Hamburg, Chemnitz, Magdeburg, Potsdam, Hannover und andere Orte stehen inzwischen regelmäßig auf dem Tourneeplan der Freizeitmusiker. Das Internet habe wesentlich dazu beigetragen, die Band bundesweit bekannt zu machen. „Sonst wären wir wohl nicht so weit“, sagt der Chef. Inzwischen werfen die Konzerttouren auch Gewinn ab. „Wir spielen für das Eintrittsgeld auf eigenes Risiko und konnten unsere Kosten mehr als decken“, erzählt er. „Eine Gage für Musiker ist heute in den Clubs kaum noch üblich“, sagt Steven Baltot. Er betreibt daher auch eine kleine Veranstaltungsagentur und organisiert die Touren der Smoking Thomsons.

In der Region zu erleben sind „Smoking Thompsons“ am 18. Mai beim Festival „Jüter-Rock“ und am 19. Mai

bei „Rock in Caputh“. (Von Thomas Wachs)

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