Prof. Dr. Gesine Dreisbach ist eine von zwei Professorinnen am Institut für experimentelle Psychologie der Universität Regensburg. Foto: Knobloch
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Regensburg. Eigentlich hatte sich Gesine Dreisbach schon gegen eine wissenschaftliche Laufbahn entschieden. Zu unsicher schienen der jungen Psychologin die beruflichen Perspektiven. Dreisbach war gerade von einem Postdoc-Aufenthalt an der Princeton University in den USA nach Deutschland zurückgekehrt, als der Anruf kam, der ihre Meinung ändern sollte. Ein ehemaliger Kollege hatte einen Ruf an die Technische Universität Dresden bekommen und fragte, ob sie bei ihm habilitieren wolle. „In dem Gespräch habe ich gemerkt, dass es doch das Richtige ist“, sagt Dreisbach. „Wenn man diese Leidenschaft für ein Fach mitbringt, dann sollte man dem folgen.“
Forschung zu kognitiver Kontrolle
Für Psychologie hatte sich Dreisbach schon in ihrer Schulzeit interessiert. „Ich hatte aber keine klare Vorstellung von dem Fach.“ Aus Sorge, sich für ein „Laberfach“ zu entscheiden, suchte sie nach Alternativen, schrieb sich aber schließlich doch für Psychologie ein. Im ersten Semester standen vor allem Methodik, Statistik und Experimente auf dem Stundenplan – alles sehr naturwissenschaftlich. „Ich habe schnell gemerkt: Das ist es!“, sagt Dreisbach.
Nach dem Diplom an der Technischen Universität Berlin bewarb sie sich auf eine Doktorandenstelle an der Universität der Bundeswehr Hamburg. „Ich wollte weiter forschen und experimentieren – das hat mir im Studium am meisten Spaß gemacht.“ So kam Dreisbach zum Forschungsgebiet der kognitiven Kontrolle. „Dabei geht es um die Frage, wie wir Handlungen aus einer Vielzahl möglicher Handlungen auswählen, koordinieren und gegenüber möglichen Ablenkungen abschirmen“, erklärt sie. Einerseits wollen wir im Falle einer Ablenkung das ursprüngliche Ziel unserer Handlung nicht aus den Augen verlieren – andererseits müssen wir auch flexibel zwischen Zielen wechseln, wenn Veränderungen in unserer Umwelt das erfordern. Verschiedene Stimmungen können diese Prozesse beeinflussen: „Positive Affekte machen uns eher ablenkbar, gleichzeitig aber auch flexibler“, sagt Dreisbach. Ablenkung müsse dabei nicht immer schlecht sein. „Sie öffnet auch den Blick für Neues.“
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