(aa) - Wer einen Herzinfarkt überlebt und diesen unmittelbar danach als starke Bedrohung empfindet, erkrankt einer Studie der Uni Luxemburg zufolge häufiger an einer Depression als Menschen ohne Herzerkrankung. "Die Ursachen dafür sind noch unklar", so Dr. Claus Vögele, Professor für klinische Psychologie und Gesundheitspsychologie.
Werde eine solche Depression nicht behandelt, verschlechtere sich die Prognose des Infarktpatienten. Es könne zu weiteren kardialen Ereignissen und möchlicherweise auch zum Tod des Patienten kommen. "Psychologische Hilfe in der Zeit direkt nach dem Infarkt, zum Beispiel in den ersten beiden Wochen, kann Patienten vor einer Depression schützen und so zu einer erfolgreichen Genesung beitragen, sagt Vögele.
Positivere Lebensperspektive für Patienten
Für die Studie wurden 36 Patienten nach ihrem Herzinfarkt zu ihren Symptomen, ihrer Müdigkeit, ihrer allgemeinen Gesundheit sowie über Arbeit und Familie befragt. Depressivität wurde mittels Fragebögen bewertet, Depression anhand strukturierter klinischer Interviews diagnostiziert.
Die vorliegenden Ergebnisse gehörten zu den ersten, die zeigen, dass die Art und Weise, wie Patienten mit einem Infarkt umgehen, unmittelbare Auswirkungen auf die Wahrscheinlichkeit einer Depression habe, teilte die Uni Luxemburg mit. Patienten könne mit diesen Ergebnissen zu einer positiveren Lebensperspektive verholfen werden.