Während sich viele Marktteilnehmer beim Goldpreis derzeit eher pessimistisch geben, sind von CITIFx und Goldman Sachs bullische Kursziele für den Feinunzenpreis veröffentlicht worden. Im Marktumfeld sprechen zudem eine Menge starker Trends für wieder steigende Goldpreise.
Gold
Es ist schon erstaunlich, was derzeit am Goldmarkt abläuft. Einerseits, so zum Beispiel die Aussagen der österreichischen Erste Group, ist die Psychologie der Marktteilnehmer derzeit von einem hohen Pessimismus für den Goldpreis geprägt. Dieser hat sein Hoch aus dem vergangenen Jahr bei 1.921 Dollar für die Feinunze schon lange nicht mehr aus der Nähe gesehen. Seit einiger Zeit bewegt sich der Feinunzenpreis volatil seitwärts zwischen 1.522/1.532 Dollar und 1.790/1.803 Dollar. Eine Bewegung, die die Akteure am Markt nach einer langjährigen Hausse reichlich nervös zu machen scheint.
Dabei ist das langfristige Umfeld gar nicht so Angst einflößend wie es der Markt auf den ersten Blick zu suggerieren scheint. Die Zinsen sind extrem niedrig, bei guten Schuldnern gleichen sie nicht mal die Inflation aus, geschweige denn noch zusätzliche Kosten, die die Geldanlage so mit sich bringt. Höher rentierliche Papiere bedeuten höhere Risiken und derzeit sind Investoren nicht gerade enorm risikobereit. Dieses Umfeld mit großer Vorsicht und negativen Realrenditen ist einer der wichtigsten Faktoren für die Goldpreishausse, die bei 1.921 Dollar ihr bisheriges Ende gefunden hat. Hinzu kommen Verschiebungen bei der Nachfrage. So kaufen zum Beispiel die Notenbanken mehr und mehr Gold, die steigenden Einkommen in asiatischen Boomstaaten gelten als weiterer Treiber für die Nachfrage nach Gold in der Zukunft.
So ist es nicht erstaunlich, dass mit Goldman Sachs und CITIFx zwei große Namen der Wall Street sich bullisch für den Goldpreis äußern. Während Goldman Sachs ein Preisziel von 1.840 Dollar für die Feinunze im laufenden Quartal anpeilt, sind es sogar 2.400 Dollar bei CITIFx. Diese Marke, die weit über das bisherige Hoch des Feinunzenpreises hinaus geht, solle in der nächsten großen Aufwärtstrendbewegung erreicht werden, glauben die Markttechniker bei CITIFx. Die derzeitige Bewegung ist den Analysten zufolge als Konsolidierung ähnlich der Bewegung Ende 2006/Anfang 2007 anzusehen.
Charttechnisch bleibt es übrigens noch abzuwarten, ob sich der Goldpreis aus seiner jüngsten Abwärtsbewegung nach oben lösen kann. Diese hatte den Kurs der Feinunze von 1.790 Dollar auf 1.612 Dollar fallen lassen. In einer breiten Zone oberhalb dieses markanteren Tiefs hat sich der Goldpreis aber stabilisiert und schickt sich vor dem Hintergrund der neu aufflammenden Staatsfinanzenkrise in Europa an, den Trend zu brechen.
Noch ist es aber nicht soweit. Kurzfristig werden daher neben der europäischen Schuldenkrise vor allem Daten zur Konjunkturentwicklung und der weiteren Fed-Zinspolitik - hier insbesondere Neuigkeiten über eine weitere Etappe des Quantitative Easings - die Kursentwicklung beim Goldpreis beeinflusen.
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