Hallo Herbst-Blues, wie werde ich dich wieder los? Kaum beginnen die Tage grau zu werden, verfallen gerade Wetterfühlige in ein Stimmungstief. Dabei können schon ein paar kleine Tricks gegen die Tristesse helfen. Wir stellen schnelle Glücksbringer vor, die sich gut in den Alltag integrieren lassen:
1. Lächeln
Mit einem Lächeln beglücken wir nicht nur andere, sondern auch uns selbst. Der französische Psychologe Robert Soussignan fand heraus, dass sogar ein künstliches Lächeln die Stimmung hebt. Mit einem Bleistift zwischen den Lippen mussten seine Studienteilnehmer unfreiwillig lächeln - und waren schließlich besser gelaunt. Wer die Sache mit dem Stift nicht nachmachen möchte, sollte bei der Arbeit einfach mal öfter die Kollegen anlächeln.
Schokolade
Die Süßigkeit steht symbolisch für Lebensmittel mit stimmungsaufhellender Wirkung. Schokolade enthält neben Zucker (Kohlenhydrate) und Fett auch den Eiweißbaustein Tryptophan. Dieser wird für die Herstellung von Serotonin verwendet, das als Glückshormon bezeichnet wird. Der Botenstoff wirkt stresssenkend und entspannend. Diese Wirkung trete allerdings nicht unmittelbar nach dem Verzehr ein, merken Kritiker an. Sie vermuten, hinter dem Glücksgefühl durch Schokolade steckt eher ein Belohnungseffekt.
Foto: dapd
2. Sport treiben
Sportmuffel werden es nicht gerne hören, aber Bewegung macht tatsächlich glücklich. Dabei muss man sich gar nicht exzessiv betätigen. Schon zwei Mal 30 Minuten Krafttraining pro Woche reichen laut einer aktuellen Studie der Sporthochschule Köln aus, um das Wohlbefinden signifikant zu steigern. Doch auch Ausdauersport erzeugt ein gutes Gefühl- nicht umsonst gibt es den Begriff „Runner's High“. Forscher der Universitäten München und Bonn konnten belegen, dass beim Joggen Endorphine - die berühmten Glückshormone - freigesetzt werden.
3. Meditieren
Auch Meditation kann sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Eine Studie des Massachusetts General Hospital belegt, dass regelmäßiges Meditieren schon nach acht Wochen bestimmte Areale im Gehirn verändert - und uns stressresistenter werden lässt.
4. Urlaub planen
Fahre ich das nächstes Mal lieber ans Meer zum Baden oder in die Berge zum Wandern? Vielleicht kann ich auch beides verbinden? Wer sich Gedanken über seinen Urlaub macht, ist automatisch besser gelaunt. Die Vorfreude, die wir beim Planen empfinden, soll sogar für zwei Monate Zufriedenheit sorgen, so das Ergebnis einer im Fachjournal „Applied Research in Quality of Life“ veröffentlichten Studie. Allerdings: Der Urlaub an sich ist leider kein Garant fürs Glücklich-Sein. Also lieber mehr Urlaub planen als tatsächlich verreisen.
5. Helfen
Wer anderen hilft, hilft letztlich auch sich selbst. Verschiedene Studien zeigen, dass eine gute Tat auch bei uns selbst ankommt: in Form von Zufriedenheit. So konnte die Wissenschaftlerin Elizabeth Dunn zeigen, dass es uns glücklicher macht, wenn wir unser Geld für andere ausgeben. Netter Nebeneffekt: Der Wirtschafts-Psychologe Adam Grant schreibt in seinem Buch „Give and Take”, dass Helfen nicht nur glücklich macht, sondern auch erfolgreich.
6. Geld in Erlebnisse investieren
Das schnelle Auto, das schicke Kleid, die teure Uhr: Materielle Dinge machen nur kurzfristig glücklich. Wer sein Geld dagegen in Erlebnisse investiert, setzt auf langfristiges Wohlbefinden, wie der Wissenschaftler Richard Wiseman in seinem Buch „Wie Sie in 60 Sekunden Ihr Leben verändern“ erklärt. Von einem aufregenden Abenteuer-Trip, einem leckeren Essen oder einem spannendem Theater-Besuch zehren wir dagegen sehr lange - weil wir uns immer wieder an das Erlebte erinnern und so auch die damit verbundenen positiven Gefühle heraufbeschwören.
7. Auf Tuchfühlung gehen
Berührungen heben nicht nur die Stimmung, sie können auch heilsam sein. Bei jeder Umarmung wird das Kuschelhormon Oxytocin ausgeschüttet, das soziale Bindungen fördert. Und: Umarmungen können Menschen mit einem niedrigen Selbstwertgefühl helfen, ihre Ängste zu überwinden, wie eine Studie aus dem Fachmagazin „Psychological Science“ demonstriert. Auch das oft belächelte „Händchen-Halten“ macht glücklich: Wenn man sich an der Hand hält, sorgt die Berührung Wissenschaftlern zufolge dafür, dass das Stresshormon Cortisol gesenkt wird.
8. Tango tanzen
Tanzen macht generell glücklich, aber Tango besonders: Schließlich kommen hier mehrere Glücksfaktoren zusammen: Berührung und Bewegung. Die kolumbianische Psychologin Cynthia Quiroga Murcia konnte durch eine Studie mit 22 Paaren nachweisen, dass beim Tango das Stresshormon Cortisol gesenkt und gleichzeitig das Sexualhormon Testosteron in erhöhtem Maß ausgeschüttet wird.
9. Dankbar sein
Wer dankbar ist - ob für den Job, für seine Gesundheit oder ein gutes Essen - ist zufriedener. Das haben diverse Studien gezeigt. Dankbarkeit soll wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge sogar Depressionen vorbeugen. Der Psychologe Robert Emmons, der das Buch „Vom Glück, dankbar zu sein“ veröffentlicht hat, empfiehlt sogar, sich täglich ein paar Minuten Zeit zu nehmen und aufzuschreiben, wofür man im Leben dankbar ist.
10. Zeit mit Familie und Freunden verbringen
Wer seine Zeit Freunden und Familie schenkt, bekommt etwas zurück: tiefe Zufriedenheit. In einer auf mehr als 70 Jahre angelegten Langzeitstudie mit 268 Probanden konnte der Harvard-Wissenschaftler George Vaillant nachweisen, dass das Einzige, was im Leben wirklich zählt, unsere Beziehungen zu anderen Menschen sind. Auch wer eine gute Gesundheit, Geld und eine erfolgreiche Karriere hat, ist demnach auf zwischenmenschliche Beziehungen angewiesen, um wirklich glücklich zu sein. (rer)
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