Gelähmter kann nach Operation wieder gehen
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Dank einer revolutionären Zelltherapie kann ein einst gelähmter Mann wieder laufen: Bei der Behandlung in Polen wurden dem Bulgaren Darek Fidyka mit Unterstützung britischer Forscher Nervenzellen aus der Nase ins verletzte Rückgrat eingesetzt, wie das Fachjournal «Cell Transplantation» berichtete. Einer der beteiligten britischen Wissenschaftler nannte den Erfolg «beeindruckender als ein Mond-Spaziergang».
In einer Video-Dokumentation wird der Eingriff erklärt.
Quelle: Youtube/jack sparrow
Fidyka war seit einer Messerattacke vor vier Jahren von der Brust abwärts gelähmt. Nun kann er sich mit einer Gehhilfe wieder selbst fortbewegen, die Beine langsam voreinander setzen. «Wenn Du die Hälfte Deines Körpers nicht spüren kannst, bist Du hilflos, verloren», sagte Fidyka dem britischen Rundfunk BBC. «Wenn es beginnt, zurückzukommen, fühlst Du Dich, als würdest Du Dein Leben noch mal von vorne beginnen. Wie eine Wiedergeburt, es ist ein unglaubliches Gefühl.»
Operation bedeutet einen Durchbruch
Für die Therapie wurden Zellen des Geruchssinns ins Gewebe oberhalb und unterhalb der verletzten Stelle im Rückgrat verpflanzt. Die Wissenschaftler vermuten, dass dies ermöglichte, dass sich die Nervenfasern regenerierten und wieder verbanden. «Wir haben ein Prinzip geschaffen, wonach Nervenzellen wieder wachsen und ihre Funktion wieder übernehmen können, wenn wir ihnen eine Brücke bauen», erklärte Geoff Raisman vom Neurologie-Institut des Londoner University College. Der Durchbruch sei beeindruckender als wenn ein Mann auf dem Mond spazieren gehe. «Ich glaube, das ist der Augenblick, in dem eine Lähmung rückgängig gemacht werden kann.»
Die Regeneration eines verletzten Rückenmarks galt viele Jahre lang als unmöglich. «Es ist erstaunlich zu sehen, wie es nun Wirklichkeit wird», sagte Pawel Tabakow, Neurochirurg an der Breslauer Universität, wo die Transplantation vorgenommen wurde. Die Wissenschaftler planen jetzt klinische Versuche mit zehn weiteren Patienten in Grossbritannien und Polen. (thu/AFP)
Erstellt: 21.10.2014, 12:51 Uhr
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