Männer finden das Gesicht einer Frau attraktiver, wenn sie sich in ihrem Zyklus um den Eisprung herum befindet. Auch Frauen erkennen die fruchtbare Phase im Gesicht einer anderen, allerdings nur insofern, dass diese ihnen das Date ausspannen könnte.
Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Forschenden um Janek Lobmaier von der Universität Bern, die kürzlich im Fachjournal «Biology Letters» erschienen ist. Zumindest Frauen mit einem hohen Spiegel des Sexualhormons Östradiol haben demnach diese Fähigkeit, wie die Universität mitteilte.
Sexualhormon steigert Konkurrenzverhalten
Lobmaier und seine Kollegen wollten zunächst überprüfen, ob Frauen ein Frauengesicht attraktiver finden, wenn sich die Betrachtete gerade in der Phase ihres Zyklus befindet, in der sie ein Kind empfangen kann. Im Gegensatz zu Männern haben Frauen keine solche Präferenz, wie eine Online-Befragung von 160 Probandinnen ergab.
In einer Nachfolgestudie sollten 60 Probandinnen jedoch aus Fotos von Frauen diejenigen auswählen, die ihnen am ehesten ein Date ausspannen könnten. Dabei wählten Teilnehmerinnen mit einem hohen Östradiol-Spiegel etwas häufiger die fruchtbaren Frauen. Im Kontext von Rivalität erkannten die Probandinnen also durchaus den feinen Unterschied zwischen fruchtbarer und unfruchtbarer Phase.
Biologische Notwendigkeit
Dieser Befund passt zu den Ergebnissen früherer Studien, zum Beispiel dass Frauen mit hohem Östradiol-Spiegel eifersüchtiger reagieren als solche mit tiefem.
Aus einer rein biologischer Perspektive sei jedes Verhalten, dass die Chancen auf Nachwuchs erhöht, adaptiv, erklärte Lobmaier in der Mitteilung. Da die fruchtbare Zyklusphase der Frau relativ kurz ist, macht die männliche Fähigkeit, diese Phase bei Frauen zu erkennen, biologisch Sinn. Frauen hätten demnach nur einen indirekten Nutzen von dieser Fähigkeit, nämlich den, Rivalinnen zu erkennen. (kat/sda)
(Erstellt: 27.01.2016, 16:12 Uhr)