Marburg. Dabei geht es um die Ausweitung der Schmerztherapie-Studie. Dafür wurde im vergangenen Jahr an der Uni Marburg ein Labor aufgebaut, dessen Kapazität allerdings begrenzt ist. In Marburg gibt es schon eine Warteliste, auf der 150 Fibromyalgie-Patienten stehen. Damit mehr Patienten an einer Studie teilnehmen können, an deren Ende möglicherweise die Schmerzfreiheit steht, will Thieme ein sogenanntes „An-Institut“ gründen. Dieses Institut wäre an die Universität angegliedert, es würde aber auch eine gewisse Eigenständigkeit behalten.
An diesem Institut könnte ein weiteres Labor eingerichtet werden. Zudem müsste wohl ein weiterer Ingenieur zur Betreuung der komplexen Labortechnik eingestellt werden. Es könnte als eine Art Behandlungs- und Bildungsakademie fungieren, in dem auch Experten für die psychologische Schmerztherapie ausgebildet werden könnten. Um ihre Pläne umzusetzen, benötigt die Forscherin die Genehmigung des Fachbereichs Medizin und des Medizin-Dekans.
Gespräche über die Gründung dieses Institutes stehen an. Im Gespräch ist auch eine Kooperation mit Forschern in den USA (Florida, Duke, Seattle) und an mehreren Standorten in Deutschland. Marburg könnte sich als international anerkanntes Zentrum bei der Weiterentwicklung von Schmerzbehandlung etablieren, hofft Thieme. Zudem steht sie in Kontakt mit den Vertretern von zwei Krankenkassen, die möglicherweise interessiert sind an der Übernahme der Behandlungskonzepte.
Auch noch auf einer weiteren Ebene will Thieme die Erkenntnisse aus der Forschung nutzen. Es soll ein internationales Patent angemeldet werden, mit dem das ausgehend von den Gerätschaften im Schmerzlabor an der Uni Marburg entwickelte Mini-Gerät im Laptop-Format patentrechtlich geschützt werden soll. Es könnte dazu dienen, Patienten für die Therapie zur Verfügung zu stehen, natürlich immer unter medizinischer, physiotherapeutischer und psychologischer Begleitung.
von Manfred Hitzeroth