Wien (OTS) - Rund 5.000 Flüchtlingskinder werden laut Bildungsministerium heuer Österreichs Schulen besuchen. Bis zu einem Drittel der Kinder sind traumatisiert, unter den erwachsenen Flüchtlingen ist es jeder zweite, sagen Experten. Der Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP) fordert daher, ausreichend PsychologInnen zur Verfügung zu stellen, damit insbesondere Kinder die traumatischen Erlebnisse von Krieg und Flucht verarbeiten und damit dem Unterricht überhaupt folgen können. Der Berufsverband hat diesbezüglich schon den Bundesministerinnen für Unterricht sowie Inneres, Gabriele Heinisch-Hosek und Johanna Mikl-Leitner, entsprechende Schreiben mit konkreten Hilfsangeboten geschickt.
"Wir Psychologinnen und Psychologen setzen unsere Kompetenzen in Klinischer-, Gesundheits-, Trauma- und Notfallpsychologie sowie Krisenintervention ein, um es Flüchtlingen zu ermöglichen, über den Verlust der Heimat hinwegzukommen, die erlebten Traumata zu verarbeiten und die Schwierigkeiten bei der Anpassung an neue Lebensbedingungen zu meistern", hebt Sandra Lettner, Präsidentin des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen, den Beitrag der Psychologie hervor, um die humanitäre Katastrophe zu mildern.
Auch Helfer und Helferinnen benötigen Hilfe: "Aus den Rückmeldungen unserer BÖP-Landesgruppen wissen wir, dass mittlerweile viele Einsatzkräfte und HelferInnen von NGOs am Limit ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind. Auch sie brauchen psychologische Unterstützung von Supervision bis zu klinisch-psychologischer Beratung", so Lettner. Der BÖP hat bereits im August dem Innenministerium einen ExpertInnenpool angeboten, aus dem man PsychologInnen abrufen kann.
Ab Oktober bietet die Österreichische Akademie für Psychologie | ÖAP Schulungen für Flüchtlingshelfer (freiwillige Helfer, MitarbeiterInnen von NGOs) an, um ihnen Wissen in psychologischer Erste-Hilfe zur Hand zu geben. Ebenso werden PädagogInnen-Seminare angeboten, um diese im Umgang mit traumatisierten Flüchtlingskindern sowie in kultursensibler Gesprächsführung zu unterstützen.
Anmeldungen und weitere Informationen unter www.oeap.at
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Psychologinnen und Psychologen
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