Der international anerkannte Experte für die Psychologie von Menschen in Krisengebieten, Eliasz Gocal-Cerwinski, hat Kinder im Süden Israels besucht. Aufgrund seiner Beobachtungen kam er zum Ergebnis, dass die Kinder im Grenzgebiet zum Gazastreifen unter ungesunden Umständen aufwachsen. Viele leiden an posttraumatischen Belastungsstörungen.
Die internationale Gemeinschaft beklagt häufig, welche Folgen die israelische „Belagerung“ für Gaza habe. Eliasz Gocal-Cerwinski, ein Berater des Generalsekretärs der Internationalen Organisation für Menschen- und Kinderrechte, beschrieb die Lebensumstände für Kinder in Südisrael als eine Art „emotionale Belagerung“.
„Ich als klinischer Psychologe mache mir Sorgen um die Bedürfnisse der Kinder und um deren Entwicklung. Die wird nicht über die wirtschaftlichen Gegebenheiten gefördert, sondern indem man eine stabile und sichere Umgebung schafft.“
„Wie Sie sehen können, ist es hier nicht sicher – weder für die Palästinenser und schon gar nicht für die israelischen Kinder“, fuhr der Experte fort, als er eine Anlage besuchte, in welcher die Überreste von Hunderten von Raketen lagern, die im Sommer auf Israel abgefeuert wurden.
Gocal-Cerwinski bedauerte, dass Kinder, die südlich der Stadt Sderot und im Umland wohnen, akzeptieren müssen, dass sie „in einer Welt leben, wo jeder Spielplatz einen Schutzraum vor Bomben haben muss.“ Diese Tatsache schaffe keine Sicherheit, die Kinder für eine gesunde Entwicklung dringend benötigten.
Gocal-Cerwinski befürchtet, dass die Kinder im Süden Israels ein Leben lang unter einem emotionalen Trauma leiden werden, wenn sich an der Situation nichts ändert: „Schauen Sie sich die Menschen an, die heute zwischen 40 und 50 Jahre alt und unter solchen Umständen aufgewachsen sind. Immer hatten sie Angst um ihr Leben. Diese Unbeständigkeit ist zu einem Teil ihrer Persönlichkeit geworden,“ merkte der Experte an.