Die Commerzbank zahlt Bonuszahlungen an Mitarbeiter nicht in bar, sondern in Aktien aus und stärkt dadurch ihr Kernkapital. Deutschlands zweitgrößte Bank will knapp 130 Millionen neue Anteile aus einer Kapitalerhöhung an institutionelle Investoren verkaufen. Diese Aktien stammen von Mitarbeitern, die die Wertpapiere nicht behalten wollen.
Berlin - Die Commerzbank zahlt Bonuszahlungen an Mitarbeiter nicht in bar, sondern in Aktien aus und stärkt dadurch ihr Kernkapital. Deutschlands zweitgrößte Bank will knapp 130 Millionen neue Anteile aus einer Kapitalerhöhung an institutionelle Investoren verkaufen. Diese Aktien stammen von Mitarbeitern, die die Wertpapiere nicht behalten wollen. Entsprechend fließt ihnen auch der Erlös daraus zu. Das harte Kernkapital der Commerzbank werde unterm Strich um rund 214 Millionen Euro gestärkt.
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Knapp 90 Prozent der teilnahmeberechtigten außertariflichen Mitarbeiter hätten sich für die Auszahlung in Aktien entschieden. Mit der Kapitalerhöhung werde das Grundkapital um etwa 3,2 Prozent erhöht.
Auf die Beteiligung des staatlichen Rettungsfonds hat die Maßnahme keinen Einfluss. Der SoFFin werde weiterhin mit 25 Prozent plus einer Aktie an der Bank beteiligt bleiben. Dazu soll ein Teil der Stillen Einlage in Aktien gewandelt werden.
Die Kapitalerhöhung ist ein weiterer Schritt bei der Zielvorgabe, das Kernkapital angesichts härterer Kapitalanforderungen zu stärken. Weltweit ringen Geldhäuser mit den strikteren Vorgaben.
Erst am Dienstag hatte die Commerzbank einen überraschenden Strategieschwenk angekündigt: Entgegen der bisherigen Planung zieht sich die Bank komplett aus dem Geschäft mit gewerblichen Immobilien und der Schiffsfinanzierung zurück. Dadurch soll die Kapitalbindung reduziert und das Risiko minimiert werden.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com (© Dow Jones)
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