Der Referent von der Charité, Fredrich Köhler, zeigte den Ärzten in Meyenburg nicht nur die medizinischen Aspekte bei den Patienten auf, sondern sprach auch von der Psychologie der Ärzte. Eine Drittel habe ihm „direkt die Tür vor der Nase zugeschlagen“, ein Drittel zeigte sich in Anbetracht der Distanz zwischen Arzt und Patient skeptisch – und ein Drittel begrüßte die neuen Entwicklungen auf dem Gebiet der Telemedizin. Doch mit den Pflegerobotern, die die Japaner bereits vor einigen Jahren auf den Markt brachten, hat jene Telemedizin so rein gar nichts zu tun, über die da gesprochen wurde. Stattdessen wurde ganz klar deutlich: Ohne die qualifizierte Betreuung eines Arztes macht Telemedizin keinen Sinn. Auch die Pritzwalker Ärztin Annette Ehlert macht kein Hehl aus ihrer Meinung, obwohl sie die neue Technik zu nutzen weiß: „Telemedizin kann den Arzt nicht ersetzen, wir müssen dennoch Mediziner für den ländlichen Raum gewinnen.“
Tatsächlich gibt es einen entscheidenden Nachteil des flachen Landes: Die Antwortzeiten von Notarzt und Rettungsdienst sind oft viel länger als in einer Metropole. Wegen des „Frühwarnsystems“, das eine kontinuierliche Überwachung der Vitalfunktionen per Telemedizin bietet, könnte dieses Defizit zumindest gelindert werden.