20 Kinder sind tot. Gejagt, anvisiert, gezielt erschossen. Der Täter ist selbst kaum erwachsen, erst zwanzig Jahre alt. Adam Lanza mordete in der Sandy-Hook-Grundschule in Newtown mit brutaler Präzision – und offenbar nicht im Affekt. Lanza hat den Massenmord vorbereitet und geplant – er trug einen schwarzen Kampfanzug, eine schusssichere Weste und hatte drei Waffen bei sich. Kaltblütig erschoss er die Grundschüler und sechs Erwachsene bevor er sich selbst tötete.
Was trieb Lanza zu der Wahnsinns-Tat?
Wie jeder Amoklauf löst auch dieses Verbrechen Fassungslosigkeit, Trauer und Wut aus. Und wie immer stellt sich die Frage nach dem Warum. In Newtown vielleicht noch drängender als sonst, denn das Verbrechen gehört zu den schrecklichsten Taten, die man sich vorstellen kann. Gerade weil so viele Kinder dem Blutrausch des Täters zum Opfer fielen. Die toten Grundschüler waren zwischen fünf und zehn Jahre alt.
Die Suche nach Erklärungen ist verständlich – aber schwierig. Psychologen, Psychiater und Kriminologen tun sich schwer, eindeutige Muster, Typen und Schemata solcher Amokläufe zu entwickeln. Auch weil sich die meisten Amokschützen am Ende selbst töten und nicht mehr befragt und untersucht werden können. Nachträglich suchen Wissenschaftler, Hinterbliebene und Angehörige dann nach Erklärungen in der Biographie der Täter: nach Krisen, Kränkungen – und vor allem nach Warnzeichen.
Verschiedene Faktoren spielen eine Rolle
Lanza wird in ersten Stellungsnahmen von Menschen, die ihn kannten, als zurückgezogen und still beschrieben. Von Autismus und einer Persönlichkeitsstörung ist die Rede, davon, dass Lanza psychisch auffällig gewesen sein soll. „Einige aber nicht alle Täter sind sozial isoliert und leben in einer Wahnwelt. Viele ziehen sich im Vorfeld einer solchen Tat noch weiter zurück“, sagt Jens Hoffmann, Leiter des Instituts für Bedrohungmanagement in Darmstadt. Soziale Beziehungen würden eher davor schützen, dass diese Menschen zu Tätern werden.