Blick in die Seele der Durchschnittsbürger – n


In die Seele blicken - das versuchen Psychologen mit verschiedenen Mitteln.

In die Seele blicken - das versuchen Psychologen mit verschiedenen Mitteln.

Dienstag, 27. Dezember 2011


Deutsche Psychologen wollen mehr über das Seelenleben des Otto Normalverbrauchers erfahren. Mit einer neuen Online-Plattform planen die Fachleute, Internetnutzer für Tests zu gewinnen - deren Ergebnisse dann einen möglichst bunten Querschnitt ergeben.

Bei der Vorstellung zitierte die Universität Münster US-Wissenschaftler
Michael Birnbaum mit einer ironischen Äußerung: Psychologie stütze ihre Forschung
vor allem auf Daten von Versuchstieren, Kranken und Studenten. "Das ist natürlich
nicht die Lebenswelt, die uns interessiert", erläuterte Projektleiter Meinald
Thielsch. Schon rund 1500 Bundesbürger hätten sich angemeldet.

"PsyWeb" wurde von den Universitäten in Münster, Osnabrück und Leipzig
aufgebaut. Forscher klären dort über Mythen der Psychologie auf. Die Themenpalette
reicht von der Bedeutung einer Handschrift bis zur Verbrechensrate bei Vollmond.
Das soll Durchschnittsbürger anlocken. Die Mitglieder werden zu anonymen Tests eingeladen.
Sichere Datenübertragung und Anonymität ist den Angaben zufolge garantiert.

Das Netz sei für Psychologen "mittlerweile ein ideales Forschungsfeld".
Drei von vier Bundesbürger surften laut Studien im Web, Menschen aus allen Alters-
und Bildungsschichten. "Einen solchen Querschnitt erreichen wir bei Befragungen
am Telefon oder in der Fußgängerzone nicht", berichtete Psychologe Thielsch.
Für repräsentative Studien seien aber mindestens 10.000 Mitglieder nötig.

Bilderserie

  • Er war der Sohn eines verarmten Wollhändlers aus Mähren, er war ehrgeizig und hoch begabt, er beobachtete die Welt und den Menschen mit großer Neugier und vermutete den Schlüssel zu allem in der menschlichen Seele.
  • Sigmund Freud hat wie wenige andere Wissenschaftler unsere Sicht der Welt geprägt.
  • Seine Erkenntnisse haben, wenn auch oft missverstanden, auf vielfältige Weise Einzug in unseren Alltag genommen: Wir lachen über Loriots Ödipussi und zittern bei Hitchcocks Vertigo, diagnostizieren Vater- oder Ödipuskomplex und leisten uns Freudsche Versprecher.

dpa

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