8. Mai 2014, 15:27 Uhr
Uni Bremen
Die Bremer Wissenschaftssenatorin Eva Quante-Brandt (SPD) will, dass die Universität Bremen den Studiengang Psychologie schließt. Das geht aus einem Entwurf für den neuen Wissenschaftsplan des Landes vor, der Radio Bremen vorliegt. Das Papier hat das Wissenschaftsressort als Planungsgrundlage für die bremischen Hochschulen erarbeitet. Davon wären knapp 1.000 Studenten betroffen.
Der Campus der Universität Bremen.
Die Psychologie-Ausbildung an der Universität liegt laut dem Bericht bei den Hochschulrankings regelmäßig am Ende der Tabellen. Außerdem bescheinigt die Landesregierung der psychologischen Forschung an der Uni auch, nur "schwach aufgestellt" zu sein. Die Psychologie sei in der Forschung nicht vernetzt und trage insgesamt nicht zur Profilbildung der Universität bei, so die vernichtende Kritik. Die Aufgabe des Studienganges wäre gerade jetzt leicht möglich, weil vier von sechs Professorenstellen derzeit unbesetzt sind oder in Kürze aus Altersgründen frei würden, heißt es in dem Senatspapier weiter.
Die Universität wollte sich nicht dazu äußern, weil die Einrichtung noch nicht offiziell von den Schließungsplänen unterrichtet sei. Man sei zwar bemüht, möglichst breite Studiermöglichkeiten anzubieten. Wenn schon gekürzt würde, dann aber nicht nach dem Rasenmäherprinzip, ergänzte ein Sprecher. Psychologie ist eine äußerst beliebte Fachrichtung in Bremen. Auf knapp 270 freie Plätze hatten sich für dieses Wintersemester rund 5.000 Studienanfänger beworben.
Linke: "völlig verfehlt"
Die Linken-Bürgerschaftsfraktion hat die geplante Schließung kritisiert. Der Senat stelle die Hochschulen des Landes mit seiner Wissenschaftsplanung vor immer neue Zumutungen, hieß es. "Den bestangewählten Studiengang an der Universität schließen zu lassen, zeigt die völlig verfehlte Wissenschaftspolitik des Bremer Senats", so Linken-Fraktionschefin Kristina Vogt.