Schüttorf. Zarte Schmetterlinge, Blumen und Uhren als Symbol der Vergänglichkeit: Immer wieder tauchen diese Motive in den Bildern von Hannelore Branga auf, es sind Seelenlandschaften in leuchtenden Farben. Am Freitag hat die Künstlerin ihre Ausstellung „Farbe der Seele“ im Schüttorfer „KunstWerk“ eröffnet.
Alles wirkt surreal, wie fantastische Traumsequenzen. Die Bilder von Hannelore Branga beschreiten einen Pfad zwischen Realität und Traumwelt. Die Psychologin, Ergotherapeutin und freischaffende Künstlerin wählt Gegenstände aus dem Alltag und setzt sie in einen neuen Kontext. Schlapphut, Taschenuhr und Schlüssel werden zum babylonischen Turm, über dem ein Schmetterling flattert. „Die Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, zitierte Branga am Freitag den Maler Pablo Picasso, der damit zu einer Auszeit von der täglichen Routine mahnte. Der Zweck: die Sinne zu schärfen und neue Kräfte freizusetzen. Branga hat das für sich schon lange erkannt. Ihre Inspiration wächst in der Kunst, die auch Kraftquelle ist. An dieser Stelle verquickt die aus Rumänien stammende und jetzt in Schüttorf lebende Künstlerin Beruf und Leidenschaft. Einer ihrer Arbeitsschwerpunkte als Psychologin und Ergotherapeutin ist die Kunsttherapie. Und noch etwas ist für Branga wichtig: Menschen. Ihrer Familie fühlt sie sich eng verbunden. Das betonte die Künstlerin in ihrer hochemotionalen Eröffnungsrede.
Emotional sind auch Brangas Bilder. Dabei spielt sie mit der Kraft der Farben. Ihre Gefühlswelten werden im Spektrum der Farben sichtbar gemacht. Das bewegt. Branga erzählte von dem Tag, als ihre Großmutter einen Schlaganfall erlitten hatte. Daraufhin entstand das Bild „Uhrwerk“. Brangas Lebensmaxime ist wie auf dieses Erlebnis zugeschnitten: „Alles, was man auf der Seele hat, muss man mit den anderen teilen. Man weiß nie, ob es nicht bald zu spät sein wird.“ Es ist diese besondere Sensibilität, die Branga so stark in ihrem Ausdruck macht. Und zu Recht stellt sich die Frage, was und warum uns etwas zu unserem Handeln antreibt. Für Hannelore Branga sind es die Menschen, sie sind der Grund für ihr Tun. Ob „Der Regenschirm der Hoffnung“, „Eine Tasse Ruhe und die Zeit vergeht“ oder „Die Farben der Seele“ – Brangas Bilder erzählen davon.