30. April 2012, Neue Zürcher Zeitung
lsl. ⋅ Der Neurowissenschafter António Damásio wurde 1944 in Lissabon geboren. Dort studierte er Medizin. Im Studium lernte er seine heutige Frau Hanna Damásio kennen. Auch sie ist eine angesehene Neurowissenschafterin. Das Ehepaar forscht und publiziert teilweise gemeinsam. Von 1976 bis 2005 lehrten beide an der University of Iowa und wechselten dann an die University of Southern California in Los Angeles. Dort leitet er das Brain and Creativity Center. Damásio erforscht die neurobiologischen Grundlagen von Emotionen, Kognition und Bewusstsein. Er gewann mehrere Wissenschaftspreise und prägte die Psychologie und die Neurowissenschaften, indem er zeigte, wie wichtig Emotionen in allen bewussten und unbewussten Denkprozessen sind.
Damásio hat einige populärwissenschaftliche Bücher geschrieben, darunter die Bestseller «Descartes' Irrtum» und «Ich fühle, also bin ich». Darin beschreibt er, wie eng Körper und Geist miteinander verbunden sind und sich in einem steten Wechselspiel gegenseitig beeinflussen. Anhand unzähliger eigener und fremder Forschungsergebnisse begründet er, warum es keine Trennung zwischen Körper und Geist gibt; wie dies der Philosoph und Naturwissenschafter René Descartes vertreten hat. Sein neustes Buch «Selbst ist der Mensch» ist 2011 auf Deutsch erschienen.
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